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@grar.de Aktuell - 18.07.2002
Franzen: MPA-Verunreinigungen sind ein Fall für Polizei und Justiz
Kiel (agrar.de) - Ein Großteil der aus den Niederlanden nach Schleswig-Holstein
gelieferten Futtermittel, die möglicherweise mit MPA (Medroxy-Progesteron-Azetat)
belastet sind, ist nicht in den Lebensmittelkreislauf gelangt, das haben die
Untersuchungen der amtlichen Futtermittelkontrolle ergeben.
Die nach Schleswig-Holstein gelieferten Futtermittel für Rinder konnten ermittelt
werden. Die bei den zwei Futtermittelhändler vorhandenen Mengen sind bereits
teilweise zurück nach Holland gesandt worden.
Von den insgesamt rund 229 Tonnen Pferdefutter, die nach Auswertung der
Schnellwarnung der EU in Schleswig-Holstein vermutet wurden, sind nach derzeitigem
Kenntnisstand nur etwa 33 Tonnen nach Schleswig-Holstein geliefert worden. Der
Rest wurde von einem schleswig-holsteinischen Zwischenhändler direkt in andere
Bundesländer verkauft.
Die Ergebnisse der gezogenen Futtermittelproben werden Anfang kommender Woche
erwartet.
Ministerin Franzen zeigte sich erleichtert, dass von den möglicherweise mit MPA
belasteten Futtermitteln der größte Teil sichergestellt werden konnte. Die
Ministerin forderte nachdringlich eine Verbesserung der Möglichkeiten, gegen
derartige kriminelle Machenschaften vorgehen zu können. Es könne nicht angehen,
dass die Verbraucher immer wieder durch ungesetzliche Aktivitäten in anderen
EU-Mitgliedsstaaten verunsichert würden und die Landwirtschaft in Misskredit
gerate. Sie werde sich in der Agrarministerkonferenz und bei Ihrem Besuch in
Brüssel für eindeutige europaweit geltende Regelungen einsetzen.
Ministerin Franzen: 'Beim Zusatz von Sondermüll - nichts anderes sind abgelaufene
Medikamente - in Futtermitteln handelt es sich nicht um Schwarze Schafe. Das sind
kriminelle Machenschaften und damit ein Fall für Polizei und Justiz. Landwirte und
Verbraucher sind Leidtragende und Opfer.'
Links zum Thema Tierernährung,
Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.
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