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@grar.de Aktuell - 18.07.2002

Nach MPA-Funden werden mehr als 1.800 Betriebe gesperrt


Düsseldorf (agrar.de) - Nach dem Nachweis des verbotenen Wachstumshormons MPA in
Tierfutter müssen in Deutschland mehr als 1.800 landwirtschaftliche Betriebe
gesperrt werden. Sie hätten über zwei Händler in Nordrhein-Westfalen Futtermittel
bezogen, dem hormonbelastete Melasse beigemischt worden sei. Das meldet das
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(MUNLV) in Nordrhein-Westfalen.

Das staatliche Veterinäruntersuchungsamt Krefeld hat nach den Berichten in acht
Rückstellproben von Melasse der beiden Händler MPA in einer Konzentration von
0,015 und 0,2 Milligramm pro Kilogramm nachgewiesen.

Die Auswertung der Kundenlisten der Hersteller habe ergeben, dass zwischen dem 4.
und 10. Juli 2002 rund 1860 viehhaltende Betriebe und Händler Futtermittel bezogen
haben, in die diese Melasse mit einem Anteil zwischen ein und vier Prozent
eingearbeitet wurde. Betroffen sind 1.544 in Nordrhein-Westfalen und 291 in
Rheinland-Pfalz, 18 in Belgien, drei in den Niederlanden und fünf in Luxemburg.
Die Betriebe würden gesperrt, eventuell noch vorhandene Futtermittel
sichergestellt und beprobt.

Die Hormon-Rückstände gehen nach einem Bericht der irischen Agentur für
Umweltschutz (EPA) auf einen dortigen Pharmahersteller Wyeth Medica Ireland, der
unter anderem Anti-Baby-Pillen und Tabletten für die Hormon-Ersatz-Therapie
herstellt, zurück. Er hat demnach Hormon-Abfälle falsch deklariert und als
'Zuckerwasser' nach Belgien geliefert. Dort wurde der Arznei-Müll in Süßmittel wie
Melasse und Glukosesirup eingearbeitet, der dann in Futter und Getränke gelangte.

Links zum Thema Tierernährung.

 


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