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@grar.de Aktuell - 17.07.2002

RLV: Konsequent gegen schwarze Schafe vorgehen


Bonn (agrar.de) - Angesichts der Ausweitung des Hormonskandals und der Sperrung
von 160 landwirtschaftlichen Betrieben in Nordrhein-Westfalen fordert der
Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) umgehend alle notwendigen
Schritte zur Sicherung des Verbrauchervertrauens. Die Verursacher der jüngsten
Krise müssten unnachgiebig verfolgt und mit hohen Strafen bedacht werden. Es sei
unglaublich, mit welcher Unverfrorenheit hier gehandelt worden sei, so der RLV.
Die Verbraucher hätten einen Anspruch auf sichere und gesunde Lebensmittel und
müssten vor den kriminellen Machenschaften Einzelner geschützt werden. Die
Entsorgung von Abfall über die Futtermittelkette sei ein krimineller Akt und
bringe die gesamte Lebensmittelerzeugung in Misskredit.

Der RLV zeigte sich betroffen über die Folgen für die landwirtschaftlichen
Betriebe: Es könne nicht sein, dass die landwirtschaftlichen Familienbetriebe
immer wieder zum Opfer von Kriminellen würden. Sie hätten langfristig unter dem
Vertrauensverlust der Verbraucher und wirtschaftlichen Einbußen zu leiden. Für die
unschuldig in den Skandal verwickelten Betriebe stehe jetzt im Vordergrund, dass
umgehend alle Untersuchungskapazitäten ausgeschöpft würden, damit die Betriebe
schnellstmöglich wieder 'entsperrt' würden.

Einmal mehr zeige die Lieferung von hormonbelastetem Futter und Melasse aus den
Niederlanden und Belgien nach Ansicht des RLV, dass konsequent gegen schwarze
Schafe aus der Futtermittelwirtschaft vorgegangen werden müsse. In Übereinstimmung
mit dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (MUNLV) des Landes NRW fordert der RLV neben harten Strafen und
umfangreicheren Untersuchungen eine europäische Positivliste für Futtermittel, wie
sie bereits sei Dezember in Deutschland vorliegt. In der nationalen Positivliste
seien nur Futtermittel aufgeführt, die in einem kontrollierten Herstellungsprozess
produziert würden, so der RLV. Die deutsche Mischfutterindustrie habe sich
verpflicht, nur Futtermittel aus der Liste einzusetzen. Mit dieser nationalen
Positivliste werde die Sicherheit von Futter- und Lebensmitteln verbessert. Bei
Problemen werde zudem eine exakte und schnelle Rückverfolgbarkeit erreicht, bevor
größerer Schaden entstanden sei. Die jüngsten Erfahrungen mit
Futtermittel-Skandalen bewiesen, dass eine solche Positivliste auch in der EU
notwendig sei.

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