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@grar.de Aktuell - 17.07.2002

NGG: Positivliste für Futtermittel ist längst überfällig


Hamburg (agrar.de) - Angesichts der jüngsten Skandale mit hormonbelasteten
Abfällen in der Futtermittelindustrie hat Franz-Josef Möllenberg, 1. Vorsitzender
der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), seine Forderung nach
einer Positivliste für Inhalts- und Zusatzstoffe in Futtermitteln bekräftigt und
unterstützt Verbraucherschutzministerin Renate Künast.

'Die Positivliste für Futtermittel ist längst überfällig. Hoffentlich geschieht
jetzt etwas', sagte Möllenberg am 16. Juli in Hamburg. Die Gewerkschaft NGG habe
bereits seit dem Bekanntwerden des ersten BSE-Falls in Deutschland Ende des Jahres
2000 diese Positivliste gefordert. 'Erst jetzt angesichts eines Hormonskandals mit
ungeahnten Ausmaßen greift die Politik diese Forderung auf. Das Manschen und
Panschen hätte schon viel früher unterbunden werden können und müssen. Monate- und
jahrelang konnten fahrlässig und kriminell nicht nur Verbraucher geschädigt
werden, auch Arbeitsplätze in der Lebensmittelindustrie werden aufs Spiel
gesetzt', kritisierte Möllenberg. Es sei ein Armutszeugnis für diejenigen in der
europäischen Agrarpolitik, die immer wieder konstruktive Vorschläge ablehnten,
dass Futtermittel als profitable Müllentsorgung missbraucht werden könnten.
Möllenberg forderte EU-weit strenge Maßnahmen und Regeln, um Futtermittel- und
Agrarbetriebe stärker zu kontrollieren und bei Verstößen mit schärferen Sanktionen
zu belegen. 'Die Lehren, die aus BSE bisher gezogen wurden, sind nur Stückwerk',
so der 1. NGG-Vorsitzende. 'Das Netz der Kontrollen ist europaweit lückenhaft,
Strafen werden aus der Portokasse bezahlt. Informationen fließen spärlich oder zu
spät. Wenn etwas entdeckt wird, steht es längst auf dem Tisch der Verbraucher.'

Es bestätige sich einmal mehr die Forderung der Gewerkschaft NGG nach einem
vernünftigen und sachgerechten Kriterienkatalog, bei dem nicht nur Inhaltsstoffe,
sondern ökologische und soziale Bedingungen der Produktion transparent werden
müssen. 'Die Manscher und Panscher sind gerade in den Betrieben anzutreffen, die
sich nicht an Tarifverträge halten und in denen Arbeitnehmer, die einen
Betriebsrat wählen wollen, die 'rote Karte' erhalten.'

Links zum Thema Tierernährung.

 


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