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@grar.de Aktuell - 16.07.2002

ISN: MPA–Handlungsempfehlung für Schweinehalter


Damme (agrar.de) - Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter
Nord-Westdeutschland (ISN) informiert die Schweinehalter über die
aktuelle MPA-Problematik (Medroxy-Progesteron-Azetat).

Im Laufe des gestrigen Nachmittags gab es im Verbraucherschutzministerium in
Berlin eine Sitzung zusammen mit den Länderministerien. Im Rahmen dieser Sitzung
wurde das Vorgehen bundesweit einheitlich abgestimmt. Bis in den gestrigen Abend
wurden die Lieferlisten der durch kontaminierten Glucose-Sirup verunreinigten
Melasse ausgewertet. Die betroffen Länder haben dann umgehend einen entsprechenden
Erlass veröffentlicht, der den zuständigen Landkreisen unmittelbar mitgeteilt
wurde. Im Laufe des heutigen Tages werden die ersten betroffenen Betriebe
aufgesucht, um Futtermittelproben zu ziehen. Priorität haben die
Milchviehbetriebe, Schweinehalter werden voraussichtlich erst im Laufe des Abends,
bzw. des morgigen Tages beprobt.

Schweinehalter sollten wie folgt vorgehen:

- Diejenigen, die Melasse oder Futtermittel aus den Niederlanden bezogen haben,
sollten sich schnellstmöglich mit dem für sie zuständigen Landkreis in Verbindung
setzen, um zu erfahren, ob sie betroffen sind oder nicht.

- Falls der Verdacht einer MPA-Belastung bestehen sollte, so muss das Futter
umgehend sichergestellt, d.h. nicht mehr verfüttert werden.

- Die Niederlande haben bereits mit einer Rückholaktion für Melasse und ggf.
belastete Futtermittel begonnen. In diesem Fall muss die Rückholaktion amtlich
begleitet werden. D.h., der jeweilige landwirtschaftliche Betrieb muss den
Landkreis hinzuziehen. Geschieht dies nicht, so kann dies negative Auswirkungen
auf die Schadenersatzansprüche haben.

- Die Betriebe, die ihr Futter von einem deutschen Mischfutterhersteller bezogen
haben, sollten zunächst abwarten. Hier besteht z.Zt. noch Unklarheit, inwieweit
weitere Betriebe indirekt betroffen sein können.

Da die Laborkapazitäten in Deutschland momentan ausgelastet sind und den Analysen
aus den Milchviehbetrieben der Vorrang eingeräumt wird, kann es relativ lange
dauern, bis die Ergebnisse vorliegen. D.h., in den nächsten Tagen gesperrte
Betriebe müssen mit einer mehrtägigen Betriebsperre rechnen. Die Analyseergebnisse
werden erst in ein bis zwei Wochen vorliegen.

Um den enormen wirtschaftlichen Schaden für die Schweinehalter möglichst gering zu
halten, empfiehlt die ISN allen von einer Betriebssperre betroffenen
Schweinehaltern, sich bei der ISN-Geschäftstelle in Damme zu melden. Die ISN prüft
im Interesse ihrer Mitglieder rechtliche Schritte. Dies erscheint erforderlich, da
der Verursacher, die Firma Bioland in den Niederlanden, als letztes Glied in der
Haftungskette mittlerweile Konkurs angemeldet hat.

Links zum Thema Tierernährung.

 


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