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@grar.de Aktuell - 16.07.2002
SPD fordert Importverbot für Futtermittel belgischer Herkunft
Schultz: Verbindliche und regelmäßige Futtermittelkontrollen erforderlich
Berlin (agrar.de) - Zu den Konsequenzen aus dem neuesten Futtermittelskandal im
Zusammenhang mit hormonversetztem Glukosesirup aus Belgien erklärt der
SPD-Bundestagsabgeordnete Reinhard Schultz, Mitglied des Ausschusses für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft:
'Futtermittel sind der Schlüssel für die Qualität von Lebensmitteln. Zuständig für
ihre Kontrolle sind die Bundesländer. Anläßlich des neuesten Hormonskandals
sollten die Länder dringend über verbindliche und engmaschige Kontrollzyklen
nachdenken. Die Bundesregierung wird jedenfalls alles in ihrer Macht stehende
veranlassen, um hier deutliche Verschärfungen voranzutreiben. Finanznot und
Personalknappheit dürfen nicht auf Kosten der Sicherheit unserer Lebensmittel
gehen.
Der Ansatz einer Positivliste für zulässige Inhaltsstoffe in Futtermitteln wird
von der Bundesregierung auf dem heutigen Agrarrat nochmals gefordert und ist
ausdrücklich zu unterstützen.
Futtermittel belgischer Herkunft sollten bis zur Durchsetzung regelmässiger
Kontrollen und einer Positivliste in Deutschland nicht mehr verfüttert werden
dürfen. Ein Importverbot ist notwendig.
Der eigentliche Skandal ist die erneute Scheinverwertung von Sonderabfällen durch
Beimischung in Glukosesirup für die Futtermittelindustrie. Die Nahrungsmittelkette
als Senke fuer giftige Abfälle zu missbrauchen, ist für Abfallschieber mit
krimineller Energie geradezu verführerisch. Die Spuren verlieren sich schnell.
Deswegen müssen die Kontrollen in der Abfallwirtschaft verschärft und höhere
Maßstäbe für eine sinnvolle Abfallverwertung durchgesetzt werden. Auch hier ist
die EU gefordert, die bislang vielfältigen Prozessen der Scheinverwertung von
Abfällen Vorschub geleistet hat.'
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