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@grar.de Aktuell - 12.07.2002

Baden-Württemberg: 50 Jahre Flurneuordnung und Landentwicklung


Stuttgart (agrar.de) - 'Die Flurneuordnung und Landentwicklung wird ein
wesentliches Instrument zur Weiterentwicklung der integrierten Agrar- und
Strukturpolitik sein und bleiben', betonte der Minister für Ernährung und
Ländlichen Raum, Willi Stächele, am Donnerstag im Flughafen Stuttgart anlässlich
der Eröffnung der Ausstellung 'Flurneuordnung und Landwirtschaft im Wandel der
Zeit'. Der Rückblick auf 50 Jahre Flurneuordnung und Landentwicklung in
Baden-Württemberg zeige: Die Weichen für eine maßgeschneiderte Entwicklung des
Ländlichen Raumes wurden richtig gestellt. Der Ländliche Raum ist gestärkt und fit
für die Zukunft.

'Stillstand gehört nicht zu den typischen Charakterisierungen des Landes', so
Minister Stächele. In den letzten 50 Jahren habe sich vieles verändert, auch in
der Landwirtschaft. Früher hatte ein landwirtschaftlicher Betrieb meist mehrere
Tätigkeitsfelder wie Grünland, Milchwirtschaft, Ackerbau, Sonderkulturen und
Viehhaltung. Heute seien die Betriebe mechanisiert, spezialisiert und
kapitalintensiv. Dieser Prozess habe zu einer enormen Produktivitäts- und
Ertragssteigerung in der Landwirtschaft geführt. 1950 hat ein Bauer zehn Menschen
ernährt; heute sind es über 120. 1950 waren noch 20 Prozent aller Erwerbstätigen
in der Landwirtschaft tätig, heute sind es nur noch 2,4 Prozent. Durch diesen
Strukturwandel entstanden wirtschaftlich stärkere Einheiten, die dem
Wettbewerbsdruck standhalten können.

Entscheidende Voraussetzung dafür seien geeignete Produktionsstrukturen mit
optimal bewirtschaftbaren und gut erschlossenen Feldern, die außerdem ökologischen
Ansprüchen genügten. 'Eine Herkulesaufgabe, der sich die Flurneuordnungsverwaltung
mit nachhaltiger Unterstützung der Landwirtschaftsverwaltung in Baden-Württemberg
widmet', stellte Minister Stächele fest. Zu den wichtigsten Aufgaben der
Landwirtschaftspolitik zähle deshalb, so Stächele, bei all den unterschiedlichen
Voraussetzungen und Strukturen für gleiche Chancen zu sorgen. Eine Aufgabe, die
auch die Flurbereinigung seit Anfang der 50er Jahre mit unterschiedlichen Akzenten
beschäftigt. Die zunächst rein landwirtschaftlich ausgerichtete Flurbereinigung
habe im Lauf der Jahre einen erheblichen Aufgabenzuwachs erfahren.
Flächenbereitstellung für Infrastrukturmaßnahmen der öffentlichen Hand wie zum
Beispiel beim Ausbau des Flughafens und der A 8 gehören ebenso dazu wie
Dorferneuerung, Naturschutz und Landschaftspflege, Anlage von
Erholungseinrichtungen, Wasserrückhaltung und Gewässerschutz.

Landesweit gibt es derzeit 450 Flurneuordnungsverfahren mit rund 400.000 Hektar.
Daran sind 500 Gemeinden und über 300.000 Grundstückseigentümer beteiligt. Die
Ausgaben betrugen 2001 zirka 42 Millionen Euro. Davon waren knapp 30 Millionen
Euro Zuschüsse, die das Land, der Bund und die EU gewährten. Der überwiegende Teil
der Ausgaben sind Baukosten, die der heimischen Bauwirtschaft zukommen. Mit diesen
Mitteln konnten im vergangenen Jahr 145 Kilometer Wege mit Bindemitteln, 265
Kilometer Wege ohne Bindemittel und 80 Kilometer unbefestigte Wege gebaut werden.
Gepflanzt wurden über 6.000 Einzelbäume und Streuobstbäume, sowie 20.000
Sträucher. Auf einer Länge von rund 27 Kilometer wurden Saumstreifen angelegt.
59.000 Betriebe wirtschaften in Baden-Württemberg auf 1.465.000 Hektar
landwirtschaftlicher Fläche. Die durchschnittliche Flächenausstattung pro
Landwirtschaftlichem Betrieb in Baden-Württemberg beträgt zur Zeit 24,8 Hektar.
Der Bundesdurchschnitt liegt bei 39 Hektar.

Links zum Thema Landentwicklung,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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