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@grar.de Aktuell - 12.07.2002

ISN: Schweinemäster schreiben rote Zahlen


Damme (agrar.de) - Detlef Breuer, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der
Schweinehalter Nord-Westdeutschland (ISN), ist über die extrem
angespannte wirtschaftliche Lage der Schweinemäster besorgt. Die Schweinehalter
müßten momentan um 11 Prozent geringere Erlöse als im Vorjahr für ihre
Schlachtschweine verkraften. Der Lebensmitteleinzelhandel drücke trotz aller
Versprechen den Erzeugerpreis schlimmer denn je. Die Handelsspanne sei dagegen so
hoch wie selten. Es werde jede sich bietende Möglichkeit genutzt, an der
Preisschraube zu Lasten der Schweinehalter zu drehen. Die Schweinemäster schreiben
zur Zeit tiefrote Zahlen. 'Wir fordern eine deutliche Reduzierung der
Futtermittelpreise durch die Kraftfutterindustrie,' sagte Breuer. Dies sei
zwingend erforderlich, damit die Schweinemäster die Verlustzone verlassen könnten.

'Die Einkaufspreise der Kraftfutterwerke für heimische Gerste, Weizen und Roggen
dürften sich in diesem Jahr um bis zu 1,50 Euro je Doppelzentner reduzieren,'
meinte der ISN-Geschäftsführer. Dies habe eine Analyse der ISN zur Entwicklung der
Erzeugerpreise für Getreide und Sojaschrot ergeben. Im Mastschweinefutter seien
bis zu drei Viertel heimisches Getreide und ein Viertel Sojaschrot enthalten. Für
Futtergerste werde in Weser-Ems rund 9,50 Euro bezahlt, das seien immerhin 13
Prozent weniger als im Vorjahr. Ähnlich verhalte es sich beim Futterroggen,
lediglich beim Weizen könne man mit einem geringern Rückgang rechnen. 'Sojaschrot
ist gegenüber dem Vorjahr über 15 Prozent preiswerter zu kaufen", sagte Breuer.
Ursache hierfür seien die Verschuldungskrise in Südamerika und ein schwacher
Dollar.

Von dem Erlös in Höhe von 130 Prozent für ein Schwein seien allein gut 50 Euro für
das Futter und 50 Euro für das Ferkel zu bezahlen. Weitere 50 Euro verschlängen
die Energie-, Gebäude- und sonstigen Kosten. Von einer Entlohnung der Arbeit könne
man schon nicht mehr sprechen. 'Es muß etwas geschehen, sonst werden die
Landwirtsfamilien in den Ruin getrieben', stellte Breuer abschließend fest.

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