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@grar.de Aktuell - 11.07.2002

SPD zur Agrarreform: Grosse Betriebe nicht benachteiligen


Berlin (agrar.de) - Zu der Äußerung von EU-Kommissar Fischler in der 'Süddeutschen
Zeitung', ob wir die 'alten kommunistischen Strukturen konservieren' wollen,
erklärt die stellvertretende agrarpolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion, Waltraud Wolff:

'Die Meinungsäußerung von EU-Kommissar Fischler zeigt, dass er - wie viele
andere - immer noch nicht begriffen hat, dass hinter den Großbetrieben in den
neuen Ländern viele landwirtschaftliche Familien stehen. Diesen Familien darf
nicht die Existenzgrundlage entzogen werden, ohne ihnen eine Alternative
aufzuzeigen.

Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass bei der Auflösung von
LPG-Nachfolgeunternehmen nicht zwangsläufig viele Familienbetriebe entstanden
sind, sondern meist grosse Ackerbaubetriebe. Häufig waren es auch Investoren aus
Westdeutschland oder anderen EU-Mitgliedsstaaten, die ihr Geld in Ostdeutschland
angelegt haben.

In der bisherigen Diskussion und insbesondere in den Äußerungen Fischlers
vermissen wir die notwendige Objektivität. Es ist zu befürchten, dass
kleinparzellierte Strukturen weiter gefördert werden sollen, und zwar auf Kosten
einer großflächigen, modernen und schlagkräftigen Landwirtschaft, die
umweltgerecht arbeitet und vielen Beschäftigten Arbeit bietet. Werden
Förderkriterien so geändert, dass 'klein, klein' die Zukunftsvision der
EU-Agrarpolitik ist, dann ist das nicht annehmbar.

Wir werden uns daher auch in Zukunft dafür einsetzen, dass Änderungen des
Prämienmodells ausgewogen sind und große Betriebe nicht benachteiligen; denn die
Entwicklung der ländlichen Räume steht auf dem Spiel.'

Links zum Thema Agrarpolitik,
Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

 


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