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@grar.de Aktuell - 10.07.2002

NABU lobt Fischler-Vorschläge zur europäischen Agrarreform


Bonn (agrar.de) - Der Naturschutzbund NABU hat die heutigen
Reformvorschläge von EU-Agrarkommissar Franz Fischler als riesige Chance für eine
naturverträglichere Landwirtschaft bezeichnet. 'Der mutigste Schritt seit
Jahrzehnten in der europäischen Agrarpolitik darf jetzt nicht an kurzsichtigen
nationalen Egoismen scheitern', sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Mit der
Entkopplung der Prämienzahlungen von der Produktion und der Einführung einer an
ökologische Mindeststandards geknüpften Pauschalbeihilfe werde ein grundlegender
Kurswechsel vollzogen, der für Umwelt, Steuerzahler und Verbraucher große Vorteile
bringe.

Flasbarth lobte insbesondere die vorgesehene Zerschlagung des bisherigen
undurchsichtigen Prämiengestrüpps, das lediglich Anreize zur Überproduktion und
Nutzungsintensivierung gegeben habe. 'Die gesellschaftlichen Anforderungen an die
Landwirtschaft im Bereich Verbraucher-, Tier- und Umweltschutz werden endlich
angemessen berücksichtigt', so der NABU-Präsident. Wichtige Maßnahmen hierzu seien
der Ersatz der bisherigen Direktzahlungen durch eine produktionsunabhängige und an
Umweltauflagen gekoppelte Grundprämie sowie neue Programme in den Bereichen
Lebensmittelsicherheit und -qualität, Agrarumwelt sowie artgerechte Tierhaltung.
'Mit den Vorschlägen verabschiedet sich die EU-Kommission von 45 Jahren einer
verfehlten EU-Agrarpolitik, die zu einem dramatischen Verlust an biologischer
Vielfalt, zu unzähligen Lebensmittelkrisen sowie zu einem fortschreitenden
Strukturwandel im ländlichen Raum geführt hat', sagte Flasbarth.

Der NABU-Präsident forderte die Bundesregierung auf, sich konsequent hinter die
Reformvorschläge der EU-Kommission zu stellen und sie gegen die wenigen, aber
einflussreichen Interessensvertreter einer rückschrittlichen
Intensivlandwirtschaft zu verteidigen: 'Vor dem Hintergrund der EU-Osterweiterung,
der WTO-Verhandlungen, des sinkenden Vertrauens der Verbraucher in die Qualität
der Lebensmittel sowie der zunehmenden Umweltbelastungen durch die EU-Agrarpolitik
gibt es zu den vorliegenden Vorschlägen keine Alternative.'

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Verbände.

 


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