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@grar.de Aktuell - 08.07.2002

BEE begrüßt Enquete-Bericht

Lackmann: 'Erneuerbare Energien massiv ausbauen!'


Paderborn (agrar.de) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
begrüßt den jetzt vorgelegten Bericht der Enquetekommission des Deutschen
Bundestages zur nachhaltigen Energieversorgung.

BEE-Präsident Johannes Lackmann: 'Der Bericht weist nach, dass die Erreichung der
Klimaschutzziele mit Hilfe erneuerbarer Energien möglich ist. Auch die
erforderliche Reduzierung der Treibhausgase um 80 Prozent bis 2050 kann zu
vertretbaren Kosten erreicht werden.' Grundlage hierfür ist ein Szenario, in dem
erneuerbare Energien bis 2050 einen Anteil von mindestens 50 Prozent am
Energieverbrauch haben. Lackmann: 'Um dieses Ziel ohne ökonomische und
strukturelle Friktionen zu erreichen, muss der Ausbaupfad frühzeitig engagiert
beschritten werden. Der Enquete-Bericht stellt dies eindrucksvoll heraus. Selbst
eine 100-prozentige Deckung des Energiebedarfes mit erneuerbaren Energien wäre
möglich.'

Die Schlussfolgerung der Kommission decken sich so auch mit den Forderungen des
BEE:

- Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am deutschen Energieverbrauch bis
2010 (bestehendes Ziel der Bundesregierung)
- Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien mindestens um den Faktor 3,5 bis
2020
- Erhalt und Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
- Weiterentwicklung der Programme zur Markteinführung und der Kreditprogramme
- Mengenverpflichtung für erneuerbare Energieträger in der Wärmeerzeugung
- Beibehaltung und Weiterentwicklung der Ökosteuer
- Beseitigung administrativer Hemnisse, die der Nutzung erneuerbarer Energien
entgegenstehen
- Start einer forschungs- und bildungspolitischen Offensive für nachhaltige
Technologien
- Abbau klimaschädlicher Subventionen
- Frühzeitiges Ende der Kernenergie
- Verstärkter Einsatz von Energieeffizienzmaßnahmen

Lackmann: 'Alle diese Maßnahmen sind, wenn sie schon heute eingeleitet werden,
finanzierbar. Volkswirtschaftlich rentieren sie sich aufgrund der vermiedenen
externen Kosten die bei einer weiteren Nutzung fossiler und nuklearer
Energieträger zu tragen wären. Die Enquete-Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass
die Kosten einer Erneuerbare-Energien-Offensive gemeinsam mit Effizienzmaßnahmen
negativ sind.'

Erschütternd aus Sicht des BEE ist allerdings das Minderheiten-Votum von CDU, CSU
und FDP in der Enquete-Kommission. Lackmann: 'Union und FDP setzen wieder auf
Kernkraft und wollen die gesetzliche Grundlage für erneuerbare Energien
beschneiden. Das wäre die Rückkehr in die energiepolitische Steinzeit.'

Der Bundesverband Erneuerbare Energie vereinigt als Dachverband 25 Spartenverbände
und Initiativen mit über 15.000 Mitgliedern im Bereich der regenerativen
Energienutzung. Die erneuerbaren Energien Sonne, Wasser, Wind, Erdwärme und
Biomasse decken über 7 Prozent des Strom- und knapp 4 Prozent des Wärmebedarfes in
der Bundesrepublik. Mit neuen Technologien können sie erhebliche Mengen
konventioneller Treibstoffe ersetzen. Insgesamt beschäftigt die Branche in
Deutschland bei einem Umsatz von 8 Mrd. Euro etwa 120.000 Menschen.

Die Kurzfassung des Enquete-Berichtes kann auf der Homepage des BEE
heruntergeladen werden.

Links zum Thema Ebnergie.

 


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