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@grar.de Aktuell - 08.07.2002

Belgien teilt Lieferung von 504 Schweinen aus verdächtigen Betrieben nach Deutschland mit

Bundesverbraucherministerium erwartet schnelle und umfassende Aufklärung


Berlin (agrar.de) - Im Fall der möglicherweise mit hormonbelasteten Futtermitteln
gemästeten Schweine sind am Freitag Abend über das europäische Schnellwarnsystem
weitere Lieferungen nach Deutschland gemeldet worden. 'Das Fleisch von 504 in von
den Niederlanden nach Belgien gelieferten und dort geschlachteten Schweinen ist im
Mai und Juni nach Nordrhein-Westfalen transportiert worden', teilte Alexander
Müller, Staatssekretär im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft (BMVEL), mit. 'Die Behörden in Nordrhein-Westfalen sind
unmittelbar verständigt worden und werden die Lieferungen weiterverfolgen.'

Die ersten Lieferungen aus den Niederlanden waren am Donnerstag, dem 4. Juli 2002
durch das europäische Schnellwarnsystem bekannt geworden, die Gesamtzahl der nach
Deutschland gelieferten Schweine erhöht sich damit auf 7.500.

Bereits am Montag hatten die niedersächsischen Behörden nach Information durch das
Bundesverbraucherministerium einen Betrieb gesperrt, der hormonbelastetes Futter
aus den Niederlanden bezogen hatte.

In Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden in den Niederlanden und Belgien bei
der Weiterverfolgung möglicherweise belasteten Fleisches werde jeder Spur
nachgegangen. Unklar sei allerdings noch die Gesamtdimension des Falles. 'Wir
erwarten in der kommenden Woche Aussagen der zuständigen belgischen und
niederländischen Behörden, ob noch mit weiteren Verfütterungen und damit möglichen
weiteren Lieferungen nach Deutschland zu rechnen sei', sagte der Staatssekretär.

Für Müller bestätigt sich auch mit diesem Fall die Schlüsselrolle, die
Futtermittel für die Lebensmittelsicherheit spielen. Die kriminelle
Abfallverwertung von nährstoffhaltigen Reststoffen aus der Industrie müsse endlich
gestoppt werden. Während in Deutschland inzwischen eine Positivliste zulässiger
Futtermittelrohstoffe vorliege, die von der Futtermittelindustrie bei der
Herstellung anzuwenden sei, tue man sich auf EU-Ebene schwer mit einem solchen
Sicherheitskonzept. "Diesen Fall werden wir deshalb mit der Kommission und den
Mitgliedstaaten zum Anlass nehmen, um zum wiederholten Male die Beschleunigung der
Arbeiten an einer verbindlichen europäischen Positivliste einzufordern, um die
Eintragswege für Schadstoffe und verbotene Pharmastoffe zu verstopfen. Die
Futtermittelindustrie muss sich europaweit fragen lassen, welche Sorgfalt sie bei
der Auswahl der Rohstoffe und Herstellung von Mischungen bisher an den Tag gelegt
hat.'

Links zum Thema Lebensmittelqualität und Kontrolle.

 


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