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@grar.de Aktuell - 03.07.2002

Bayern: Miller stellte Agrarbericht 2002 im Landtag vor

Produktivität gesteigert: Ein Bauer ernährt 110 Personen


München (agrar.de) – Die bayerische Landwirtschaft belegt mit ihrer
Bruttowertschöpfung im Jahr 2001 den ersten Platz unter den Ländern, gefolgt von
Niedersachsen. Das geht aus dem Bayerischen Agrarbericht 2002 hervor, den
Landwirtschaftsminister Josef Miller am heutigen Mittwoch im
Landwirtschaftsausschuss des Landtags vorstellte. Ebenfalls an erster Stelle liegt
Bayern beim Agrarexport, noch vor Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Mit 4,7
Milliarden Euro erreichten die Exporte im Jahr 2000 ein Rekordergebnis. Rund 82
Prozent der bayerischen Agrarausfuhren gingen in die EU-Mitgliedsstaaten und damit
ohne Exportbeihilfen. Wichtigste Handelspartner waren Italien und Frankreich.

Die Leistungsfähigkeit der bayerischen Landwirtschaft wird dokumentiert durch den
höchsten Gewinn auf Bundesebene je Hektar in Höhe von 801 Euro. Die
durchschnittliche Betriebsgröße beträgt in Bayern 23,3 Hektar gegenüber 41,6
Hektar im Bundesdurchschnitt. Aus gesellschaftspolitischen Gründen hält die
Staatsregierung an der bäuerlichen Struktur seiner Betriebe fest. Sie machen fast
ein Drittel aller deutschen Betriebe aus.

Der Produktionswert der bayerischen Land- und Forstwirtschaft liegt bei rund 8,6
Milliarden Euro. Die wichtigsten Erzeugnisse der Landwirtschaft im Freistaat sind
nach wie vor Milch und Rindfleisch mit einem Anteil von 40 Prozent am
landwirtschaftlichen Produktionswert bzw. 55 Prozent an den landwirtschaftlichen
Verkaufserlösen. Danach ist die Produktivität der bayerischen Landwirtschaft in
den rückliegenden Jahren enorm gestiegen: Während ein Bauer 1990 rund 66 Personen
versorgte, waren es im Jahr 2001 bereits 110.

Für Flurneuordnungsmaßnahmen und Dorferneuerung wurden in den Jahren 2000 und 2001
Zuschüsse von rund 255 Millionen Euro gewährt, die damit Investitionen von 537
Millionen Euro auslösten. Laut Miller wird derzeit in 1.700 Verfahren der
Ländlichen Entwicklung mit über 700.000 Hektar der Lebensraum von über einer
Million Bürgern neu gestaltet. In die Dorferneuerung sind rund 1.800 Ortschaften
mit annähernd 470.000 Einwohnern einbezogen.

In den Jahren 1999 und 2000 hat die Waldfläche Bayerns um 514 Hektar zugenommen.
Durch gesunkene Holzpreise ist die wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe nach wie
vor sehr angespannt: Die Ergebnisse eines Testbetriebsnetzes weisen für den
Körperschaftswald ein negatives Betriebsergebnis und für den Privatwald einen
positiven Reinertrag von 255 Euro pro Hektar aus. Die Betriebsergebnisse im
Staatswald lagen 1999 bei 24 Euro je Hektar. Im zweijährigen Berichtszeitraum
wurde der Privat- und Körperschaftswald in Bayern mit insgesamt 36,4 Millionen
Euro gefördert.

Der jetzt vorgelegte 15. Agrarbericht stützt sich auf die Ergebnisse der
Wirtschaftsjahre 1999/2000 und 2000/2001. Gleichzeitig zeigt er die Entwicklungen
in den Kalenderjahren 2000 und 2001 auf. Schließlich enthält er auch eine
Einkommensprognose für das Wirtschaftsjahr 2001/2002 und Quervergleiche mit den
anderen Ländern und dem Bund. Den Agrarbericht 2002 gibt es in schriftlicher Form
und als CD-Rom beim Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten,
Ludwigstraße 2, 80539 München, Referat G 3, Tel. 089-2182-2206. Eine gekürzte
Fassung ist im Internet abrufbar.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Bayern.

 


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