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@grar.de Aktuell - 02.07.2002

BMU: Den Bürgern bleibt die Umwelt wichtig

Umfrage zum Umweltbewusstsein zeigt hohe Zustimmung zur Umweltpolitik der Bundesregierung


Berlin (agrar.de) - Der Schutz der Umwelt bleibt trotz hoher Arbeitslosigkeit und
angespannter Wirtschaftslage weiterhin ein wichtiges politisches Thema. 93 Prozent
der Bevölkerung halten Umweltschutz für wichtig oder sogar für sehr wichtig, er
liegt auf Rang vier der aktuell wichtigsten Themen der Tagespolitik. Dies zeigt
eine repräsentative Erhebung, die der Marburger Politikwissenschaftler Professor
Dr. Udo Kuckartz und das EMNID-Institut im Auftrag von
Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt zu Beginn dieses
Jahres durchgeführt hat. Die Studie ist die achte Folge einer Untersuchungsreihe,
mit der UBA und BMU seit 1991 in regelmäßigen Abständen erforschen lassen, wie
sich das Umweltbewusstsein der Bevölkerung entwickelt. Die letzte Untersuchung
fand im Jahr 2000 statt.

Bemerkenswert ist, dass seit 1998 Umweltschutz wieder stärker als wichtige
politische Aufgabe empfunden wird (Zunahme von rund 38 auf 52 Prozent).
Staatliches Handeln für den Umweltschutz wird ausdrücklich gewünscht, gleichzeitig
findet sich eine hohe Bereitschaft zu eigenem Engagement. So engagieren sich
bereits 9 Prozent der Befragten im eigenen Wohnbezirk, 47 Prozent können sich das
vorstellen. 'Das bestätigt unsere Bemühungen um eine Stärkung des
bürgerschaftlichen Engagements, etwa in der Verbändeförderung, die wir in den
letzten vier Jahren um gut 50 Prozent gesteigert haben, aber auch durch die
Einführung des Verbandsklagerechts im neuen Bundesnaturschutzgesetz.'

'Die Daten belegen, dass unser Umsteuern in der Umwelt- und Energiepolitik in
dieser Legislaturperiode auf Zustimmung stößt. Die Menschen wollen, dass mehr für
den Umweltschutz getan wird. Gleichzeitig sind sie in hohem Maße bereit, mit gutem
Beispiel voranzugehen und eigene Verantwortung zu übernehmen. Staatliche Maßnahmen
und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger - das ist eine gute, zukunftsfähige
Mischung.'

Als klare Unterstützung wertet Bundesumweltminister Jürgen Trittin die Meinung der
Befragten zu einzelnen Punkten der Umweltpolitik: 94 Prozent der Befragten bejahen
das neue Bundesnaturschutzgesetz, 73 Prozent unterstützen die Einführung des
Dosenpfandes, 75 Prozent wollen gentechnisch manipulierte Lebensmittel überhaupt
nicht oder eher nicht kaufen. Positiv wird auch die Klimapolitik bewertet: 94
Prozent halten die Verringerung von Treibhausgasen für sehr oder eher wichtig, 47
Prozent wünschen, dass Deutschland in der Klimapolitik eine Vorreiterrolle
einnimmt. 79 Prozent der Befragten befürworten das Prinzip der Ökosteuer, aber nur
29 Prozent antworteten bei der konkreten Frage nach ihrer Zustimmung mit 'ich bin
dafür'. Dieses wird bei der Fortentwicklung der ökologischen Steuerreform zu
berücksichtigen sein.

Die Umweltpolitik der Bundesregierung findet nicht nur im Detail Zustimmung. 65
Prozent der Befragten sind auch der Meinung, die Politiker sollten sogar noch mehr
für den Umweltschutz tun, während nur 3 Prozent meinen, sie sollten weniger tun.
'Dies ist ein weiteres Indiz dafür, wie wichtig den Menschen die Umwelt ist. Das
lässt sich zu vorderst als Ermutigung verstehen, sich noch stärker für diese
Belange einzusetzen', sagte Trittin. Dazu passt auch, dass immerhin 46 Prozent der
Befragten finden, dass die Medien zu wenig über Umweltprobleme berichten.

Während die Umweltqualität in Deutschland insgesamt von der Mehrheit als gut (77
Prozent), in der eigenen Stadt oder Gemeinde sogar von 17 Prozent der Befragten
als sehr gut bewertet wird, schätzen 80 Prozent der Bevölkerung die globale
Umweltqualität als eher schlecht oder sogar sehr schlecht ein. In der eigenen
Gemeinde werden der Straßenverkehr und die damit verbundene Lärmbelästigung und
Luftverschmutzung als das dringlichste Umweltproblem empfunden.

Die Daten geben deutliche Hinweise darauf, dass sich die Sicht auf das Auto
zunehmend differenziert. Vor allem der CO2-Ausstoß wird kritisch gesehen. Die
überwiegende Mehrheit setzt daher auf das 'saubere Auto', das die Umwelt nicht
mehr belastet, sowie auf den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (85
Prozent) und des Radnetzes (82 Prozent). 83 Prozent sind dafür, mehr
verkehrsberuhigte Zonen in Wohngebieten einzurichten, und immerhin sind noch 65
Prozent dafür, innerorts mit Ausnahme der Hauptverkehrsstraßen Tempo 30
einzuführen. Bundesumweltminister Trittin: 'Hier zeigt sich, dass eine
Verkehrsplanung von Ländern und Gemeinden, die immer noch auf den Vorrang für das
Auto baut, an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger vorbeigeht.'

Die Studie 'Umweltbewusstsein in Deutschland 2002' ist erhältlich beim
Umweltbundesamt (Zentraler Antwortdienst, Postfach 33 00 22, 14191 Berlin, Fax:
030/8903-2912) oder beim Bundesumweltministerium (E-Mail) sowie im
Internet.

 


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