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@grar.de Aktuell - 02.07.2002

Saarland: 6 von 29 Proben aus Mecklenburg-Vorpommern mit hohen Nitrofenwerten getestet


Saarbrücken (agrar.de) - 'Auch wenn der Nitrofenskandal im Augenblick aus den
Medien verschwunden ist, so gibt es noch lange keinen Anlass zur Entwarnung'
erklärte gestern der saarländische Staatssekretär Josef Hecken zu aktuellen
Nitrofen-Untersuchungsergebnissen.

Im Rahmen der Amtshilfe wurden im Saarlan 29 Futtermittelproben aus
Mecklenburg-Vorpommern untersucht. In 6 dieser Proben wurden zum Teil extrem hohe
Nitrofenbelastungen nachgewiesen. So enthielt z.B. eine Probe einen Nitofenwert,
der 45 mal so hoch wie der zur Zeit noch gültige Grenzwert und 100 mal so hoch wie
der angestrebte neue Grenzwert war (Grenzwert heute: 0,01 mg/kg; Nitrofengehalt
der Probe: 0,449 mg/kg). Die anderen 5 positiven Proben lagen ebenfalls extrem
über dem Grenzwert, der niedrigste war noch 5 mal so hoch wie der geltende
Grenzwert.

'Das sind alarmierende Werte, die zeigen, das wir auch weiterhin sehr wachsam sein
müssen. Alle 6 positiven Proben stammten aus dem mittlerweile berühmt-berüchtigten
Lager der NSP in Malchin, in dem große Getreidemengen kontaminiert wurden. Die
Behörden in Mecklenburg-Vorpommern sind von uns selbstverständlich sofort
alarmiert worden, damit nun die notwendigen Ermittlungen bei den Lebensmitteln
durchgeführt werden können, die auf den Höfen produziert wurden, auf denen das
belastbare Futter verfüttert wurde' so der Staatssekretär im
Gesundheitsministerium.

Erfreulich seie die Ergebnisse der bislang untersuchten 109 saarländischen Lebens-
und Futtermittelproben: alle Proben waren negativ, d.h. es wurde kein Nitrofen
gefunden.

'Wir testen weiter, auch wenn das Thema im Augenblick nicht mehr im Vordergrund
steht. 31 Proben sind im Moment noch im Labor. Heute werden weitere Proben
gezogen. Und diese Beprobung geht auch in der Sommerpause weiter' so Hecken.

Selbstverständlich werde er weiter und hartnäckig bei der Bundesregierung für die
längst überfällige Grenzwertabsenkung eintreten. Die 0,01 mg/kg seien vor allem
für Schwangere unverantwortlich hoch. Er habe kein Verständnis dafür, dass
Bundesministerin Künast für Babynahrung den Grenzwert auf 0,005 mg/kg absenkte und
dabei andere Lebensmittel nicht einbeziehe. Hier habe der Bund aus Angst vor der
EU und der Düngemittellobby schon viel zu lange 'rumgezappelt', statt zu handeln
und Fakten zum wirksamen Schutz der Menschen zu schaffen. Hecken forderte einen
neuen Grenzwert von 0,004 mg/kg für alle Lebensmittel.

Links zum Thema Nitrofen.

 


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