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@grar.de Aktuell - 16.06.2002

Nitrofurane in Geflügelfleisch aus Brasilien


Hamburg/Wiesbaden (agrar.de) - In Hamburg und Hessen sind verbotene Nitrofurane in
aus Brasilien importiertem Geflügelfleisch festgestellt worden. Dies teilte das
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
(BMVEL) in Berlin mit.

Ministerin Renate Künast habe die EU-Kommission in Brüssel bereits aufgefordert,
auf europäischer Ebene einheitliche Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die für
Antibiotika in der Tierzucht verwendeten Nitrofurane gelten als Krebs erregend.
Die Funde bestätigten, Antibiotika müssten 'vollständig aus dem Futtertrog
entfernt werden', sagte eine Sprecherin des Ministeriums.

Nach Informationen des Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG)
handelt es sich um Rückstände des Chemotherapeutikums 'Furaltadon'. Furaltadon
wird zur Behandlung von Infektionskrankheiten
eingesetzt. Verbandssprecher Thomas Janning äußerte in diesem Zusammenhang Kritik
an EU-Gesundheitskommissar David Byrne: Obwohl der EU-Kommission seit April
bekannt sei, dass brasilianisches Geflügelfleisch Nitrofurane enthielten, würden
Importe nicht lückenlos kontrolliert.

Nitrofurane dürfen in der EU seit vielen Jahren nicht mehr als Tierarzneimittel
verwendet werden und wurden deshalb in den Annex IV der EU-Verordnung 2377/90 als
Krebs erregend eingeordnet. Sie dürfen aus Gründen des vorbeugenden
Verbraucherschutzes nur noch in der Humanmedizin direkt beim Menschen zur Therapie
von Infektionen eingesetzt werden. Hier werden die Patienten über Tage und Wochen
vergleichsweise sehr hohen therapeutischen Dosierungen ausgesetzt.

 


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