Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 02.06.2002

Ursachenklärung für Nitrofenbelastung - wichtiger Schritt für Glaubwürdigkeit des Ökolandbaus

gemeinsame Presseerklärung der Verbände Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Gäa, Naturland, Ökosiegel, BNN


Berlin (agrar.de) - Als einen ersten wichtigen Schritt für die Rückgewinnung des
Verbrauchervertrauens bezeichneten Thomas Dosch und Felix Prinz zu Löwenstein im
Namen der Ökologischen Anbauverbände sowie Elke Röder im Namen der Bundesverbände
Naturkost Naturwaren (BNN) die Entdeckung der Quellen der Nitrofenbelastungen von
Öko-Tierfutter und Öko-Geflügelprodukten. Dass ein ehemaliges Reservelager der
'DDR' für Pflanzenschutzmittel zur Einlagerung von Ökogetreide verwendet wurde,
bringe eine unvorstellbare Verantwortungslosigkeit der Beteiligten zum Ausdruck.
Nun müsse sofort im Rahmen weiterer Kontrollen in ganz Deutschland sichergestellt
werden, dass in anderen ehemaligen Großlagern für Pestizide keine weiteren
Lebensmittel umgeschlagen werden.

Die Belastung von Bioprodukten durch die Hinterlassenschaften einer
chemisch-synthetischen Agrarwirtschaft würden mit aller Brisanz verdeutlichen, wie
wichtig es ist, die Agrarwende in Richtung umweltverträglicher und menschengemäßer
Landwirtschaft fortzusetzen.

Bei aller Sorge für die unverschuldet in Not geratenen Erzeuger- und
Handelsbetriebe und die nicht hinnehmbare Verunsicherung der Kunden von Biowaren
bietet die Aufdeckung der Belastungsquellen die Chance, das Vertrauen in
Bioprodukte wieder zu stärken.

Auch die Verbände hätten nun die Aufgabe, so Thomas Dosch und Felix Prinz zu
Löwenstein, zu klären, warum der Skandal nicht wesentlich füher öffentlich
gemacht worden ist. Einige Akteure hatten von Belastungen schon zu einem frühen
Zeitpunkt erfahren und lediglich Ursachenforschung ohne Einbeziehung der Behörden
betrieben. Insbesondere müssten Versäumnisse und Fehler in den eigenen Reihen
aufgearbeitet und analysiert werden.

In einem ersten Schritt wird die Kommunikation durch eine zielgerichtete
Zusammenarbeit aller Akteure der ökologischen Lebensmittelwirtschaft wesentlich
verbessert werden. Aufgabe der Öko-Verbände ist es, zukünftige Skandale so weit
wie möglich zu verhindern. Für den Fall, dass Unfälle oder kriminelle
Machenschaften doch zu Lebensmittelbelastungen führten, müsse vom Gesetzgeber
sicher gestellt werden, dass Verbraucher sofort aufgeklärt und informiert werden.

'Stille Rückrufaktionen' dürfe es in Zukunft bei ähnlichen Fällen wie dem
Nitrofenskandal sowohl bei ökologisch wie bei konventionell erzeugten Lebenmitteln
nicht mehr geben.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Thema Lebensmittelqualität und -kontrolle.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de