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@grar.de Aktuell - 31.05.2002

DBV: Euro kein Teuro bei Lebensmitteln


Bonn (agrar.de) - Bei Lebensmitteln ist der Euro kein Teuro. Dies hat der
Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born,
anlässlich des 'Anti-Teuro-Gipfels' von Bundesministerin Renate Künast
festgestellt. Entgegen der 'gefühlten' Inflation wurde die Euro-Umstellung bei
Nahrungsmitteln im Durchschnitt aller Produkte nicht für eine Preissteigerung
genutzt. Preisanalysen durch die Gesellschaft für Konsumgüterforschung im Auftrag
der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) in bundesweit fast
1.700 Einzelhandelsgeschäften zeigten, dass die Nahrungsmittelpreise seit Januar
2002 im Vergleich zum vierten Quartal 2001 eher gesunken denn gestiegen sind.
Dagegen seien Steuern, Dienstleistungen und andere Lebenshaltungskosten seit der
Euro-Umstellung angestiegen.

Einzelne Lebensmittelprodukte zeigten jedoch deutliche Preisschwankungen nach oben
und unten, so Born. Diese Preisschwankungen seien allerdings bei Nahrungsmitteln
im langjährigen Vergleich normal. Ursache: Von Jahr zu Jahr stark schwankende
Erntemengen aufgrund von Witterungseinflüssen sowie schwankende Preise bestimmen
das Angebot. Sich wandelnde Verbrauchertrends bestimmen die Nachfrage. Deutliche
Preissteigerungen zum Zeitpunkt der Euro-Umstellung gab es bei Frischgemüse und
teilweise bei Obst, zurückzuführen auf angebotsbedingte Engpässe durch den
ungewöhnlichen Kälteeinbruch in Südeuropa. Mittlerweile haben sich die
Gemüsepreise jedoch wieder auf dem langjährigen Niveau eingependelt. Nach der
ZMP-Untersuchung wurden im Zeitraum der Euro-Umstellung, also zwischen Dezember
2001 und Januar 2002, für Milchprodukte keine signifikanten Preiserhöhungen
festgestellt. Das trifft nach der ZMP-Analyse auch für Fleisch zu. Die
Einzelhandelspreise haben seit Januar teilweise sogar nachgegeben.

Die Teuerungsrate bei Nahrungsmitteln liegt inzwischen wieder bei 2,1 Prozent
(April 2002) und damit in der Nähe der allgemeinen Teuerungsrate. Der allgemeine
Verbraucherpreisanstieg betrug im April 2002 nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes
1,6 Prozent. Zu diesem Preisanstieg trugen vor allem die Heizöl-
und Kraftstoffpreise bei. Nach vorläufigen Angaben für den Monat Mai liegt die
Teuerungsrate aktuell bei etwa 1,2 Prozent.

Die Erzeugerpreise, die die Landwirte für ihre Produkte erlösen, sanken sogar
unter das Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen sie
zuletzt (März 2002) um 2,8 Prozent unter denen des Vorjahres. Die aktuell
angespannte Marktlage vor allem bei Milch und Getreide verstärkt noch den
Preisdruck. Rein statistisch gesehen kommen heute nur noch 28 Prozent der
Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel bei den Landwirten an.

Information: Deutscher Bauernverband (DBV), Godesberger Allee 142-148,
53175 Bonn, Tel.: 0228-81980, Fax: 0228-8198205, E-Mail.

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