Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 31.05.2002

FiBL: Biolandbau schonender, effizienter und nachhaltiger

Erste europäische Publikation zum Biolandbau in Science


Frick (agrar.de) - Nun findet der Biolandbau Gehör in der weltweiten
Wissenschaftergilde. Der DOK-Versuch, der die konventionelle landwirtschaftliche
Praxis seit 24 Jahren mit dem biologischen Anbau vergleicht, wird Ende Mai in der
renommierten Wissenschaftszeitschrift Science vorgestellt. Der Versuch
zeigt mit eindrücklichen Zahlen, dass der Biolandbau schonender, effizienter und
nachhaltiger ist.

Der sogenannte DOK-Versuch vergleicht die drei landwirtschaftlichen
Anbausysteme biologisch-D ynamisch, O rganisch-biologisch und K onventionell (bzw.
integriert) und ist in seiner langfristigen Ausrichtung weltweit einmalig.

Es ist das erste Mal, dass ein europäischer Beitrag zur Biolandbauforschung in der
Zeitschrift Science erscheint. Die Ergebnisse aus dem Versuch werden weltweit von
grosser politischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung für den
Erhalt der Produktionsgrundlagen und der Artenvielfalt sein.

Der DOK-Versuch zeigt die erstaunlich hohe Effizienz der biologischen
Pflanzenproduktion auf: Bei rund 50 Prozent weniger Aufwand an Dünger und Energie
und bei 97 Prozent weniger Pestizideinsatz lagen die Anbauerträge über 21 Jahre im
Durchschnitt nur um 20 Prozent niedriger.

Eine weitere Aussage kann der DOK-Versuch zur Bodenfruchtbarkeit machen. Sie wird
durch die biologische Bewirtschaftung deutlich gefördert. Bodenmikroorganismen,
Regenwürmer und Laufkäfer sind in den Bioparzellen doppelt so häufig anzutreffen.
Ein biologisch aktiver Boden trägt dazu bei, dass die biologischen Anbausysteme
bei geringerem Aufwand an nicht erneuerbaren Ressourcen beachtliche Erträge
erzielen und der Boden fruchtbarer und besser strukturiert ist.

Doch nicht nur die Aktivität der Bodenlebewesen war in den Bioparzellen höher,
sondern auch die Artenvielfalt der Mikroorganismen, Unkräuter und Laufkäfer.
Damit hilft der Biolandbau, die Biodiversität trotz landwirtschaftlicher Nutzung
des Landes auf hohem Niveau zu halten. Die aktiven, vielseitigen Gemeinschaften
von Mikroorganismen bewirkten im Boden eine effiziente Nutzung organischer
Kohlenstoffquellen. Besonders interessant ist, dass zwischen effizienter
oberirdischer Produktion (Energieaufwand je Ertragseinheit) und effizienter
Produktion im Boden (Bodenatmung pro Einheit mikrobielle Biomasse) eine gesicherte
Korrelation nachgewiesen werden konnte. Bei intensiven Eingriffen via Düngemittel
und Pestiziden sind die Mikroorganismen offenbar gestresst und haben dadurch einen
höheren Erhaltungsbedarf.

Der DOK-Versuch wird durch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau
FiBL in Frick CH und die Eidgenössische Forschungsanstalt für
Agrarökologie und Landbau FAL in Zürich-Reckenholz durchgeführt. Er wird
mindestens über die nächsten vier Jahre, wahrscheinlich aber noch länger,
weitergeführt.

Bio-Landbau in de Schweiz 2002
Links zum Thema Bio-Landbau.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de