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@grar.de Aktuell - 30.05.2002

Mecklenburg-Vorpommern: 10 von 21 Lebensmittelproben positiv

Landwirtschaftsminister Backhaus fordert stärkere Kontrollen


Schwerin (agrar.de) - Die Ergebnisse aller 21 Lebensmittelproben und auch der
restlichen Futtermittelproben liegen nun vor. Demnach konnte die Sperrung von zwei
Betrieben aufgehoben werden. 'In diesen Unternehmen konnte Nitrofen weder in Eiern
und Legehennen noch im Futtermittel nachgewiesen werden', erklärt
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Insgesamt waren von den 21 Lebensmittelproben zehn positiv und 11 negativ. Die
positiven Ergebnisse beziehen sich sowohl auf Eier und Legehennen als auch auf
Hähnchen. Damit ist erwiesen, dass in drei der bislang 5 gesperrten Betriebe
nitrofenhaltiges Futter verfüttert worden sein muss. Für diese 3 Unternehmen mit
insgesamt 9 Betriebsstätten wurde seitens der Landkreise Sperrverfügungen und ein
Handelsverbot erlassen. Das heißt, weder mit den Tieren noch mit den Produkten
dieser Tiere darf gehandelt werden. Die Einhaltung der Maßnahmen wird von den
zuständigen Behörden streng kontrolliert. Was mit den Tieren geschieht, darüber
entscheidet der Tierhalter selbst. Da es sich in diesem Fall nicht wie z.B. bei
MKS oder BSE um eine Seuche handelt, kann auch keine Tötungsanordnung auf der
Grundlage des Tierseuchengesetzes erfolgen. Insgesamt sind von Sperrung 98.000
Tiere betroffen.

Von den insgesamt 15 Futtermittelproben waren die deutliche Mehrheit -
11 -negativ. Die positiven Werte lagen hier zwischen 0,1 mg/kg und 2,5mg/kg.
Dieser Wert würde dem 250 fachen der zulässigen Höchstmenge in Lebensmittel
entsprechen und weist auf eine starke Kontamination hin. Die betroffenen
Futtermittel sind ebenfalls gesperrt.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus wird heute Abend auf der Konferenz mit
der Bundesministerin erste Schlussfolgerungen aus diesem Futtermittelskandal
ableiten. 'Zunächst muss dieser Futtermittelskandal lückenlosen aufgeklärt und die
Verantwortlichen dingfest gemacht werden. Darüber hinaus muss eine umfassende
Schwachstellenanalyse vorgenommen werden. Ich möchte alle mit diesem
Futtermittelskandal verbundenen Verordnungen einschließlich der Kontroll- und
Informationsverpflichtungen auf den Prüfstand stellen', erklärt
Landwirtschaftsminister Dr. Backhaus. Darüber hinaus fordert er die
Bundesministerin auf, für eine Verschärfung der EU-Öko-Verordnung, einzutreten.

'Kontrollstellen, die ihrer Hinweispflicht nicht nachgekommen sind, muss man die
Zulassung entziehen. Ich habe jedenfalls entsprechende Informationen, dass
Öko-Kontrollstellen Hinweise auf Kontamination mit Nitrofen nicht weitergereicht
haben, der Staatsanwaltschaft übergeben', so Backhaus.

Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

 


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