Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 30.05.2002

NABU fordert Entgiftungsoffensive für die Landwirtschaft


Bonn (agrar.de) - Vor dem Hintergrund des Nitrofen-Futtermittelskandals hat der
Naturschutzbund NABU eine Entgiftungsoffensive für die Landwirtschaft
gefordert. 'Der aktuelle Fall ist weniger ein Bio-Skandal als vielmehr ein
weiterer Beweis dafür, dass die chemisch-industrielle Landwirtschaft in die
Sackgasse führt', sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Die eklatanten Defizite
in der konventionellen Landwirtschaft würden nicht zuletzt durch Aussagen im
jüngsten Jahresbericht der EU-Kommission belegt, wonach 4,5 Prozent der
Lebensmittel in der EU die zulässigen Rückstands-Grenzwerte überschreiten. Dieser
alltägliche Skandal sei umso gravierender, als nicht mehr zugelassene Pestizide
wie Nitrofen in der Regel aus den Untersuchungsprogrammen herausgenommen worden
seien. 'Das Risiko des mit konventionellen Produkten aufgenommenen
Pestizid-Cocktails kann noch gar nicht genau abgeschätzt werden', so Flasbarth.

Nach Auffassung des NABU müsse der Einsatz von hochgiftigen Pestiziden deutlich
reduziert und nicht-chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen Vorrang eingeräumt werden
'Nur so kann eine weitgehende Rückstandsfreiheit von Ökoprodukten auch in Zukunft
garantiert werden', sagte der NABU-Präsident. Darüber hinaus sei eine Verschärfung
der Rückstandskontrollen insbesondere bei importierten Lebensmitteln dringend
erforderlich. Schließlich zeige der Skandal, dass eine rasche und transparente
Aufklärung der Verbraucher ohne Alternative sei. 'Anstatt gegen die Agrarwende von
Renate Künast zu schwadronieren, sollten die unionsregierten Länder ihre
Blockadehaltung gegen das neue Verbraucherinformationsgesetz aufgeben und dem
Entwurf am Freitag im Bundesrat zustimmen', so Flasbarth
abschließend.

Links zum Thema Verbände.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de