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@grar.de Aktuell - 28.05.2002

PM der in Berlin-Brandenburg vertretenen Anbauverbände


Wilmersdorf (agrar.de) - Zur aktuellen Entwicklung der Nitrofen-Aufklärung erklärt
Stefan Palme, agrarpolitischer Sprecher der in Berlin-Brandenburg vertretenen
Anbauverbände Bioland, Biopark, Demeter, Gäa und Naturland:

Von Herrn Schade, Pressesprecher beim Landwirtschaftsministerium in Potsdam, wurde
soeben folgendes mitgeteilt:

Der als Verursacher für die Nitrofenbelastung verdächtigte Landwirtschaftsbetrieb
in Stegelitz (Uckermark) kann nicht endgültig entlastet werden, da ein privates
sowie ein staatliches Untersuchungslabor die Zusammenarbeit mit dem Ministerium in
Potsdam verweigern.

Die beiden Labors verfügen über Proben folgender Herkunft:

1. eine Probe des belasteten Futtermittels vom 19.03.02, das von dem
Futtermittelhersteller GS Agri (Kreis Cloppenburg) an die Öko-Bauern verkauft
wurde und von einem Geflügelbetrieb in Vechta im Rahmen der Eigenkontrolle an das
private Untersuchungslobor Specht (Hamburg) in Auftrag gegeben wurde. Diese Probe
wies einen deutlich überhöhten Nitrofengehalt von 5,2 mg/kg auf.

2. eine Probe, die von der restlichen Charge bei der AEVG Stegelitz am 02.04.02 im
Auftrag der Norddeutschen Saat- und Pflanzgut AG von einem staatlich vereidigten
Sachverständigen gezogen und von der LUFA Rostock analysiert wurde. Laut
telefonischer Auskunft der LUFA war diese Probe negativ.

Das Ministerium in Potsdam will nun Getreideproben dieser beiden Labors zusammen
mit einer eigenen Probe, die gestern auf dem Betrieb in Stegelitz gezogen wurde im
Rahmen einer genetischen Analyse vergleichen, um festzustellen, ob es sich bei den
drei Proben um das gleiche Getreide handelt.

Sowohl das Labor Specht in Hamburg, als auch die staatliche LUFA Rostock sind
nicht bereit, dem MLUR mitzuteilen, ob die Proben noch vorhanden sind bzw. sie dem
Ministerium in Potsdam zu übergeben!

Obwohl eine umgehende Aufklärung des tatsächlichen Verursachers der
Nitrofenverseuchung dringend
erforderlich ist, verhindern diese beiden Labors die Arbeit der
Untersuchungsbehörden. Dies schadet sowohl dem Betrieb in Stegelitz, als auch der
gesamten ökologischen Landwirtschaft.

Wie sich jetzt herausstellt, wurde der Hinweis, wonach der Betrieb in Stegelitz
der Verursacher der Nitrofenverseuchung sei, von dem damaligen Aufkäufer der Ware,
der Norddeutschen Saat- und Pflanzgut AG (NSP) an die Kontrollstellen gegeben.
Dies geschah, obwohl die NSP bis zum heutigen Tage keinen Nachweis für diese
Beschuldigung erbracht hat.

Soll hier ein Landwirtschaftsbetrieb als Bauernopfer herhalten um ein grosses
Agrarunternehmen zu schützen?'

Information: Stefan Palme (agrarpolitischer Sprecher der ökologischen
Anbauverbände Brandenburg), c/o Gut Wilmersdorf GbR, Hauptstraße 23,
16278 Wilmersdorf, Tel.: 033334-7514, Fax: 033334-7515, E-Mail.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Thema Bio-Verbände.

 


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