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@grar.de Aktuell - 28.05.2002

Kommission stellt Reform zur Zukunftssicherung des EU-Fischereisektors vor


Brüssel (agrar.de) - Schwindende Fischbestände, immer geringere Fänge, zu viele
Schiffe auf der Suche nach zu wenig Fischen, immer weniger Arbeitsplätze sowie
Mangel an effektiver Überwachung und Sanktionen ... - die Gemeinsame
Fischereipolitik (GFP) muss von Grund auf umgestaltet werden. Nach eingehenden
Konsultationen aller Beteiligten hat die Europäische Kommission ein
ehrgeiziges Reformpaket vorgestellt.

Die Kommission schlägt vor, das jährliche Ritual der Festsetzung von Fangquoten
(TAC) auf zu hohem Niveau abzuschaffen. In Zukunft sollen die TAC im Rahmen eines
mehrjährigen Bewirtschaftungsplans auf der Grundlage der jüngsten
wissenschaftlichen Gutachten festgesetzt werden. Damit soll sichergestellt werden,
dass genug Fische zur Wiederauffüllung der Bestände überleben. Die Kommission will
die Überkapazität der Flotten durch Abschaffung der öffentlichen Zuschüsse für
neue Schiffe abbauen. Es wird mehr Mittel geben, um Fischern die Umstellung auf
alternative Beschäftigungsmöglichkeiten zu ermöglichen und den Sektor
umzustrukturieren.

Die Kommission strebt außerdem einheitliche und strengere Sanktionen in der
gesamten EU an. Die Überwachung soll durch die Einrichtung einer gemeinsamen
Fischereiaufsicht verstärkt werden. Mit der Einsetzung von regionalen
Beratungsgremien sollen Fischer, die Fischwirtschaft insgesamt,
Nicht-Regierungsorganisationen, Regionen und andere Akteure stärker in die GFP
einbezogen werden.

Zur Förderung nachhaltiger Fischereien auch außerhalb der EU-Gewässer auf der
Grundlage intensiverer internationaler Kooperation umfasst das Reformpaket
außerdem einen Aktionsplan gegen illegale Fischerei und eine Strategie für
partnerschaftliche Fischereibeziehungen der EU zu Drittländern.

Die Vorschläge werden auf der nächsten Tagung des Rates 'Fischerei' am 11. Juni
2002 geprüft. Weitere Vorschläge für Rechtsvorschriften, Berichte und Aktionspläne
werden folgen. Darin wird es um die Bestandserhaltung im Mittelmeer, die
Hochseefischerei und Fischereiabkommen mit Drittländern - insbesondere mit
Entwicklungsländern -, Überwachung, Aquakultur und die Auswirkungen der
Flottenumstrukturierung auf die Küstengebiete gehen. Die neue GFP wird 2003 in
Kraft treten.

Zur geplanten Reform des Fischereisektors gibt es zahlreiche
Hintergrundinformationen: eine ausführliche Zusammenfassung des Vorschlags finden
Sie ebenso im Internet wie weiterführende Informationen und den
vollständigen Wortlaut der Reformvorschläge. Am 17. Juni 2002 wird
EU-Kommissar Franz Fischler im Internet-Chat über die Reform der
Gemeinsamen Fischereipolitik diskutieren.

Links zum Thema Fische.

 


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