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@grar.de Aktuell - 28.05.2002

DVT fordert schnelle Aufklärung im Nitrofen-Skandal


Bonn (agrar.de) - Der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) hat heute in
Bonn im Zusammenhang mit den Nitrofenfunden im Ökogetreide zur Besonnenheit
gemahnt und gleichzeitig rasche Aufklärung gefordert. Als 'Trauerspiel'
bezeichnete der Präsident des DVT die aus seiner Sicht teilweise vorschnellen,
gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Vorrangiges Ziel, so Niemann, müsse es sein, herauszufinden, wie die Eintragung
von Nitrofen in den Ökoweizen erfolgt sei. Solange nicht feststehe, ob es sich um
kriminelle Machenschaften einzelner Erzeuger handele oder die Belastung aus
Altlasten im Boden oder durch Importe von Weizen aus Drittländern, in denen
Nitrofen noch zugelassen sei, herrühre, werde er sich nicht an Spekulationen
beteiligen. Wichtig sei für ihn auch, zu verfolgen, wo der Ökoweizen wirklich
hingegangen sei.

Da Ökogetreide die Grundlage zur Herstellung von Öko-Mischfutter ist, hat der DVT
seine Mitglieder noch am vergangenen Freitag, unmittelbar nach bekannt werden des
Falles, informiert. Zwar handele es sich nur um ein 'Nischensegment' und der
konventionelle Bereich scheine nach derzeitigem Kenntnisstand nicht betroffen,
erklärte der DVT-Präsident, im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes habe der
DVT aber allen Mitgliedsfirmen empfohlen, umfassende Untersuchungen durchführen zu
lassen.

Eine routinemäßige Untersuchung auf Nitrofen erfolge nicht, da der Einsatz dieses
Pflanzenschutzmittels in Deutschland bundesweit seit mehr als zehn Jahren verboten
sei. Im Ökolandbau sei der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel generell
untersagt. 'Wir müssen uns beim Bezug von Futterkomponenten auch darauf verlassen
können, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden und die
Qualitätszusicherungen unserer Zulieferer stimmen, zumal wenn diese mit
Prüfzertifikaten belegt werden', sagte Niemann. Für ihn zeige der Fall, wie
wichtig funktionierende, kettenübergreifende Qualitätssicherungs- und
Kontrollsysteme seien.

'Wir werden nie ganz ausschließen können, dass unerwünschte Stoffe in unseren
Lebensmittelkreislauf gelangen. Aber wir können viel dafür tun, Systeme zu
schaffen, die eine schnelle Aufdeckung von Problemen und Ursachen garantieren.
Dazu gehören natürlich auch funktionierende Informationssysteme und eine
sachgerechte Politik, die endlich aufhört, 'schwarz-weiss' zu malen'.

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