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@grar.de Aktuell - 06.05.2002

Sklenar: Landwirtschaft muss wertschöpfungsintensive Produktionsbereiche selbst übernehmen


Bösleben (agrar.de) - 350 Millionen Euro Direktzahlungen erhielten die Thüringer
Landwirtschaftbetriebe im vergangenen Jahr. Die Entwicklung der Landwirtschaft in
Thüringen zeigt, dass diese Gelder zu einem Großteil für die Konsumtion verwendet
werden. Immer mehr ist es jedoch notwendig, noch stärker und effektiver diese
Gelder in die Erhöhung der Wertschöpfung zu investieren. Das erklärte der
Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar,
heute anlässlich des Verbandstages des Land- und Forstwirtschaftlichen
Arbeitgeberverbandes Thüringen in Bösleben. 'Die wichtigste Aufgabe ist deshalb,
heute Unternehmenskonzepte zu entwickeln, die die Abhängigkeit von Direktzahlungen
oder Fördermitteln verringern.'

Priorität sollten dabei Gedanken und Konzepte zur Erhöhung der Wertschöpfung, zur
Senkung der Kosten oder zu alternativen Einkommensmöglichkeiten haben. Die reine
Urproduktion – sozusagen die Rohstoffbereitstellung in Form von billiger
Massenware sichert immer weniger die Zukunft eines landwirtschaftlichen Betriebes.

Der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für
Nahrungsmittel (inländischer Herkunft) lag 2000/01 bei 26 Prozent. Anfang der 70er
Jahre lag der entsprechende Anteil noch bei 50 Prozent. Bei Milch- und
Milcherzeugnissen beträgt der Anteil 43 Prozent; bei Fleisch- und Fleischwaren ist
der Anteil mittlerweile auf unter ein Viertel gesunken. Am niedrigsten ist der
Erlösanteil nach wie vor bei Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen.

'Letztendlich muss es also vor allem darum gehen, mehr wertschöpfungsintensive
Produktionsbereiche selbst zu übernehmen', so der Minister. Der freie Markt werde
auch in der Landwirtschaft mehr und mehr Einfluss gewinnen. Die Betriebe müssten
jetzt die Gelegenheit wahrnehmen und sich auf diese Zukunft vorzubereiten: in
zukunftsträchtige Bereiche investieren, das Betriebsspektrum erweitern,
Marktlücken schnell erkennen und flexibel reagieren, Einkommensalternativen
ausloten und in erster Linie die Wertschöpfung erhöhen.

'Das sichert und schafft gleichzeitig Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und im
ländlichen Raum, verbessert das Ansehen der Landwirtschaft in der Gesellschaft und
garantiert unserer Landwirtschaft in Thüringen eine gute Zukunft', sagte Dr.
Sklenar.

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