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@grar.de Aktuell - 26.04.2002

Winzergenossenschaften ziehen positive Bilanz


Stuttgart/Fellbach (agrar.de) - Eine positive Bilanz für das Weinwirtschaftsjahr
2000/2001 zog Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes
(DRV), bei der 18. Fachtagung für Winzergenossenschaften in Fellbach, an
der über 150 Entscheider teilnahmen.

Die 258 Winzergenossenschaften, davon 155 mit eigener Kellerwirtschaft, erfassen
jährlich rund 31 Prozent der deutschen Weinmosternte. Sie haben 3,28 Mio. hl Wein
und Sekt im Wert von über 0,77 Mrd. Euro (+ 1,3 Prozent) abgesetzt, was insgesamt
zu einem deutlichen Bestandsabbau geführt hat. Vier von zehn Flaschen deutschen
Weins stammen somit aus Winzergenossenschaften. Ihre Erzeugnisse erfreuen sich
großer Beliebtheit und stehen für hervorragende Qualitäten.

Der Weinmarkt liegt im Aufwärtstrend, das Marktvolumen ist um 4,5 Prozent
gestiegen. Wein ist der Gewinner bei den alkoholischen Getränken. Rund 70 Prozent
der deutschen Haushalte kaufen mindestens einmal im Jahr Wein ein. Laut jüngsten
Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung haben die deutschen Haushalte im Jahr
2001 erstmals mehr Geld für Wein als für Bier ausgegeben.

Rund 51 Prozent der Einkäufe entfallen auf Rot-, 8 Prozent auf Rosé- und 41
Prozent auf Weißwein. Deutschland ist mit 70 Prozent Marktanteil die klare Nummer
Eins bei Weißwein. Die Zuwachsraten beim deutschen Rotwein sind zweistellig (13,4
Prozent), der Marktanteil liegt mittlerweile bei 29 Prozent. An dieser Entwicklung
sind die Weingärtner- und Winzergenossenschaften maßgeblich beteiligt.

'Die gesamte Weinbranche steht vor großen Umbrüchen. Die Markt- und
Wettbewerbssituation zwingt sie, ihre Erfassungs- und Vermarktungsstrukturen
grundlegend zu überdenken und zu verbessern. In den Anbaugebieten werden zurzeit
neue Vermarktungs- und Kooperationsmodelle entwickelt. Diese sollen in einer
weiteren Konzentration und in Fusionen zu wirtschaftlich sinnvollen
Betriebseinheiten münden', erklärte Nüssel.

Der DRV, Interessenvertreter der Winzergenossenschaften, unterstützt diesen
notwendigen Strukturwandel. 'Eine Reihe von wegweisenden Konzepten wurden bereits
umgesetzt, wie z. B. die erste Stufe des Vermarktungskonzepts für Fassweine in
Baden. Auch im Anbaugebiet Franken wird weiter intensiv über Anpassungen
nachgedacht', so der DRV-Präsident.

'Kooperation ist für die Genossenschaften kein Fremdwort und 'Outsourcing' ist
geradezu ihre Erfindung. Seit jeher überlassen Winzer den Ausbau und den Verkauf
ihrer Produkte ihren Winzergenossenschaften. Dieser Grundgedanke ist so aktuell
wie nie zuvor und ermöglicht heute eine moderne, schlagkräftige Vermarktung, die
den hohen Qualitätsansprüchen der Verbraucher voll genügt', so Nüssel.

Erfreuliches gibt es auch bei der Entwicklung der Rebflächen zu vermelden. 'Die
seit Jahren leicht rückläufige Tendenz bei den Mitgliedsflächen der
Winzergenossenschaften hat sich ins Positive gedreht', so Nüssel. Insbesondere an
der Mosel, aber auch in Franken und der Pfalz gewinnen die Genossenschaften wieder
an Attraktivität für die Winzer. Im Weinwirtschaftsjahr 2000/2001 stieg die
bewirtschaftete Fläche auf 31.251 ha.

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