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@grar.de Aktuell - 18.04.2002

Rheinland-Pfalz: Verwertung von Sekundärrohstoffen in der Landwirtschaft

Staatsekretär Hering sieht großes Potential bei Biomasse


Grenzau/Mainz (agrar.de) - Die Verwertung von Klärschlämmen und Bioabfällen in der
Landwirtschaft wird auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Diese Ansicht
vertrat Umweltstaatssekretär Hendrik Hering bei der Mitgliederversammlung des
Landesverbands der Maschinen- und Betriebshilfsringe Rheinland-Pfalz/Saarland in
Grenzau.

Der Abfallwirtschaftsplan des Landes formuliere das Ziel, den Klärschlamm aus
kommunalen Kläranlagen vorrangig einer landwirtschaftlichen Verwertung zuzuführen.
So wurden im Jahr 2000 durch die separate Bioabfallerfassung knapp 300.000 Tonnen
eingesammelt und Kompostierungs- und Vergärungsanlagen im Lande zugeführt.
Aufgrund der guten Kompostqualität und der Qualitätssicherung durch die
Anlagenbetreiber konnten diese Mengen anschließend in der Landwirtschaft und der
Landschaftspflege verwertet werden. Neben dem Bioabfallkompost gingen auch ca.
60.000 Tonnen Klärschlämme in die landwirtschaftliche Verwertung.

In bezug auf die auf Bundesebene geführte Diskussion über den zukünftigen Einsatz
von Düngemitteln stellte Staatssekretär Hering klar: 'Wenn es sich tatsächlich als
erforderlich erweisen sollte, den Schadstoffeintrag auf landwirtschaftliche Böden
zu begrenzen, dann wäre es unsinnig, isoliert die Schadstoffeinträge durch
Klärschlämme und Bioabfälle zu betrachten. Dann müssen alle Düngemittel auf den
Prüfstand.' Die landwirtschaftliche Verwertung von Sekundärrohstoffdüngern müsse
in dem Umfang erhalten werden, wie sie aus Gründen des Verbraucherschutzes und des
Bodenschutzes vertretbar ist. 'Es geht hierbei weniger um eine Vermeidung von
Abfallmengen, sondern vielmehr um eine Vermeidung von Schadstoffen in derartigen
Abfällen und Rückständen,' so Hering. Angesichts begrenzter Ressourcen des für das
Pflanzenwachstum unentbehrlichen Nährstoffes Phosphat sollte die Entwicklung
entsprechender Aufbereitungstechniken für Klärschlämme oder auch für Gülle hohe
Priorität erhalten.

Ein neues unternehmerisches Betätigungsfeld für einzelne Landwirte sieht Hering in
der Biomasseverwertung. 'Zur Zeit werden erst weniger als zwei Prozent des in der
Landwirtschaft verfügbaren Potentials an organischen Massen energetisch genutzt.
Allein die Gülle der deutschen Milchviehhaltung könnte dabei den gleichen Beitrag
zur Stromproduktion liefern, wie ihn Wind- und Wasserkraft derzeit zusammen
leisten,' blickt der Umweltstaatssekretär in die Zukunft. Neben bereits fest
etablierten Techniken wie Verbrennung oder Vergärung gewinne verstärkt auch die
Technik der Vergasung, die Herstellung von Biomassetreibstoffen sowie der Einsatz
von Biogas und Bioalkohol in Brennstoffzellen an Bedeutung. 'In der Biomasse liegt
derzeit ein bei weitem nicht ausgeschöpftes Potential zur Energiegewinnung,' so
Hendrik Hering.

Links zum Thema Klärschlamm,
Links zum Thema Energie,
Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

 


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