Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 02.04.2002

Greenpeace: Bremke und Hörster verbannt Gen-Soja aus den Ställen

Famila-Märkte bieten ab heute Qualitätsfleisch an


Hamburg (agrar.de) - Weder Gen-Soja noch antibiotische Leistungsförderer haben die
Schweine und Rinder im Futter, deren Fleisch die 'Famila'- und 'Combi'-Märkte ab
heute ihren Kunden anbieten. Greenpeace hatte nach eigenen Angaben
entsprechende Gespräche mit dem Unternehmen 'Bremke und Hörster' geführt
und begrüßt dessen Entscheidung, sein Angebot an der Frischfleischtheke mit der
neuen Marke 'Arnsberger' wesentlich zu verbessern. Um Verwechslungen zu vermeiden,
wird es herkömmliche Fleisch- und Wurstprodukte lediglich im
Selbstbedienungs-Regal geben.

Für die neue Marke produzieren nur Landwirte aus dem Sauerland und dem nördlichen
Münsterland, um lange Tiertransporte zu vermeiden. Die Haltung und Aufzucht der
Tiere wird die Handelskette genau dokumentieren. Auch das Geflügel der Firma
Wiesenhof, das 'Famila' anbietet, erhielt nur Futter ohne Gen-Soja. Mit der Firma
'Bremke und Hörster' verpflichtet sich erstmals eine Handelskette in Deutschland
auf wichtige Qualitätsstandards, wie sie Greenpeace für die konventionelle
Landwirtschaft fordert. Die Firma zählt zu den Top Zwanzig im deutschen
Lebensmittelhandel, die Einkaufsmärkte sind vor allem in Nordrhein-Westfalen.

'Das ist ein Signal für die gesamte Lebensmittelbranche, endlich für mehr Qualität
und Verbraucherschutz zu sorgen', sagt Greenpeace-Sprecher Christoph Then. 'Die
Famila-Märkte zeigen, wie man viele Missstände in der Tierhaltung beseitigt, ohne
dass dem Verbraucher die Preise über den Kopf wachsen. Gen-Soja und Antibiotoka
müssen raus aus den Futtermitteln.'

Andreas Bremke, geschäftsführender Gesellschafter des Handelsunternehmens Bremke &
Hoerster, hatte sich bereits im Rahmen des Diskurses über die Grüne Gentechnik für
die Null-Option - das heißt die Gentechfreiheit von Landwirtschaft und
Lebensmittelproduktion - ausgesprochen: 'Handel und Verbraucher stehen dem Einsatz
der Gentechnik in der Lebensmittelproduktion mit großer Skepsis gegenüber. Deshalb
muss Ministerin Künast der Gentechindustrie die Gewährleistung getrennter
Produktlinien verordnen. Nur so ist die Wahlfreiheit der Verbraucher zwischen
gentechnisch und nicht gentechnisch veränderten Lebensmitteln zu sichern.'

'Bremke und Hörster' geht erheblich weiter als das geplante 'QS'-Siegel
für Fleischprodukte, das insbesondere von der Fleischwirtschaft gefördert wird.
Nach dem 'QS'-Siegel soll Gen-Soja im Futter weiter zulässig sein,
Antibiotika-Leistungsförderer sind bis 2004 erlaubt. Das Siegel setzt auch keine
besseren Standards im Tierschutz. 'Das QS-Siegel wird in erster Linie den
Unternehmen dienen, die die Massentierhaltung ohne wesentliche Änderung fortsetzen
wollen', erklärt Then.

Greenpeace verhandelt derzeit auch mit anderen Handelsketten über die Einführung
von Produkten, für deren Herstellung höhere Standards in der Tierhaltung gelten.
Besonders von Unternehmen wie Tengelmann und Rewe fordert die
Umweltschutzorganisation, keine Produkte aus Massentierhaltung mehr anzubieten.
Tengelmann will immerhin das Futter der Tiere für die Fleischmarke 'Birkenhof' bis
zum nächsten Jahr weitestgehend gentechnikfrei bekommen.

Links zum Thema Lebensmittelqualität und -kontrolle.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de