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@grar.de Aktuell - 02.04.2002

SÖL: Ökolandbau leistet mehr


Bad Dürkheim (agrar.de) - Es gibt inzwischen zahlreiche wissenschaftliche
Nachweise für die Umweltleistungen des ökologischen Landbaus. Das präsentiert die
Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) in der neuesten Ausgabe Nr. 2/2002
ihrer vierteljährlich erscheinenden Fachzeitschrift ÖKOLOGIE & LANDBAU.

Verschiedene Beiträge des Schwerpunktthemas 'Externe Kosten und Leistungen der
Landwirtschaft' zeigen auf, dass die intensive konventionelle Landwirtschaft enorm
hohe externe Kosten verursacht, die die Gesellschaft in Zukunft immer weniger zu
tragen bereit sein wird. Noch zahlt jeder Konsument dreimal für seine
Lebensmittel: an der Kasse, als Steuerzahler für die Subventionierung der
Landwirtschaft und schließlich für die Beseitigung der Schäden, die der
Gesellschaft durch die vorherrschende Form der Landbewirtschaftung entstehen.
Dagegen überwiegt beim ökologischen Landbau der Wert der extern erbrachten
Leistungen den der externen Kosten bei weitem.

Der ökologische Landbau ...

.. ist energiesparender. Wie das Institut für organischen Landbau an der
Universität Bonn berechnet hat, beträgt die flächenbezogene Energieersparnis durch
ökologischen Landbau im Vergleich zur konventionellen Variante 65 Prozent.

.. ist klimaschonender: Die flächenbezogenen klimawirksamen
Kohlendioxid-Emissionen sind um etwa 60 Prozent geringer. Auch bei den
Ammoniak-Emissionen schneidet der Ökolandbau besser ab. Gründe sind der geringere
Viehbesatz, das Verbot von Massentierhaltungen, die Begrenzung von
Fremdfuttermittelzukäufen und von stickstoffhaltigen Düngemitteln.

.. führt zu deutlich geringeren Nitratgehalten im Boden: Durch ökologische
Bewirtschaftung konnte beispielsweise in einem niederrheinischen
Wasserschutzgebiet die Nitratrestmenge um 55 Prozent im Vergleich zu
konventioneller Bewirtschaftung abgesenkt werden.

.. weist bis zu sechsfach höhere Artenzahlen der Begleitflora auf den Äckern auf,
wie zahlreiche Studien zeigen. Bei ökologisch bewirtschaftetem Dauergrünland
fanden sich um 25 Prozent höhere Artenzahlen. Für elf Tiergruppen wurden höhere
Aktivitätsdichten im ökologischen Ackerbau gefunden.

.. trägt mit seiner Vielfalt der Anbaukulturen, artenreichen Grünlandbeständen,
Feldgehölzen, Hecken- oder Teichanlagen zum Erhalt und zur Prägung eines
harmonischen Landschaftsbildes bei. Am Schweizer Forschungsinstitut für
biologischen Landbau (FiBL) wurde nachgewiesen, dass eine reichhaltige
Landschaftsausstattung erst in der Kombination mit Biolandbau zu einer deutlich
höheren Abundanz von Nützlingen wie Laufkäfern und Spinnen beitragen kann. Dies
hat positive Auswirkungen auf die Schädlingsregulierung.

Die Vorteile des ökologischen Landbaus im Vergleich zu anderen Verfahren der
Landbewirtschaftung sind offenkundig - er ist somit als Leitbild geeignet für eine
nachhaltige und naturschutzverträgliche Landwirtschaft, die auch zukünftigen
Generationen sauberes Wasser, gesunde Böden und Nahrung bereitstellen kann.

Das Heft 122, 2/2002 der Zeitschrift ÖKOLOGIE & LANDBAU mit dem Schwerpunkt
'Externe Kosten und Leistungen der Landwirtschaft' kann ab sofort (auch als
kostenloses Probeheft) bezogen werden bei der Stiftung Ökologie & Landbau
(SÖL), Weinstraße Süd 51, 67089 Bad Dürkheim, Tel.: 06322-989700, Fax:
06322-989701, E-Mail.

Links zum Thema Bio-Landbau.

 


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