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@grar.de Aktuell - 20.03.2002

DBV: Bauern stehen zum Tierschutz

Sonnleitner zur Debatte 'Tierschutz ins Grundgesetz'


Berlin (agrar.de) - 'Auf jedem zweiten Bauernhof in Deutschland werden Nutztiere
gehalten. Wir Bauern bringen deshalb eine Menge Erfahrung im fürsorglichen Umgang
mit unseren Tieren mit', so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes
(DBV), Gerd Sonnleitner, zur erneut geführten Grundsatzdebatte über die
Aufnahme eines Staatsziels 'Tierschutz' in das Grundgesetz. 'Für uns ist dieses
Vorhaben nachvollziehbar, aber angesichts der ohnehin schon hohen Regelungsdichte
nicht zwingend', so Sonnleitner weiter.

In den vergangenen Jahren seien die Haltungsbedingungen der Tiere in der
Landwirtschaft kontinuierlich verbessert worden. Vollklimatisierte Ställe oder
Offenställe, artgerechte Gruppenhaltung von Kälbern und Rindern und die
Entwicklung neuer Haltungssysteme im Geflügelbereich dokumentieren das hohe Niveau
des Tierschutzes bei Nutztieren in Deutschland. Aber auch die Verlagerung der
Schlachtstätten in den ländlichen Raum habe zum Beispiel die Tiertransportzeiten
erheblich verkürzt.

'Wer als Politiker Tierschutz ernsthaft betreiben will, muss nicht nur auf das
Deutsche Grundgesetz schauen, sondern muss vor allem für vergleichbare Bedingungen
in der Europäischen Union und bei den anstehenden WTO-Verhandlungen eintreten',
betonte Sonnleitner. Genau an der Stelle vermisse er aber den notwendigen
Nachdruck von Seiten der deutschen Politik.

Der CDU/CSU Kanzlerkandidat Edmund Stoiber hatte am Wochenende signalisiert, dass
die Union der Aufnahme des Tierschutzes in die Verfassung zustimmen könnte. Dies
wäre eine Kehrtwende. Das Thema Tierschutz bewege zunehmend viele Menschen, meinte
Stoiber. Die Bürger seien zu recht empört, wenn Tiere gequält und misshandelt oder
vermeidbaren Leiden ausgesetz würden.

Bundesverbraucherministerin Renate Künast begrüßt Stoibers Unterstützung für die
Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz. Allerdings bleibe abzuwarten, ob es der
bayerische Ministerpräsident ernst damit meine oder ob es sich nur um einen
Vorstoß 'rechtzeitig zu Ostern' gehandelt habe, so Künast. Die Ministerin kündigte
auf einer Veranstaltung des BUND zur Agrarwende in der Nutztierhaltung in Berlin
an, die Haltungsbedingungen von Mastbullen, Schweinen, Mastgeflügel, Pelztieren
und Kaninchen zu prüfen und zu verbessern.

Links zum Thema Tiere und Tierschutz,
Links zum Thema Politik.

 


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