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@grar.de Aktuell - 20.03.2002

WLV: Grundwasser weitaus besser als von Ministerin Höhn dargestellt


Münster (agrar.de) - 'Ministerin Höhn hat bei der Vorstellung des
Grundwasserberichtes 2000 in unverantwortlicher Weise den Zustand des Grundwassers
schlechter dargestellt als er wirklich ist,' sagte der Präsident des
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Franz-Josef
Möllers in Münster. Diese Äußerungen reihten sich in ihre Kampagne gegen die
moderne Landwirtschaft in Westfalen-Lippe ein, so der Bauernpräsident weiter.

Bewusst habe die NRW-Landwirtschaftsministerin den Eindruck erweckt, als sei das
Grundwasser für die Trinkwasserversorgung in 22 Prozent der untersuchten Brunnen
zu stark mit Nitrat belastet und intensive Tierhaltung und Gemüseanbau dafür
verantwortlich. (unsere Meldung) Doch bei genauer Betrachtung ergebe
sich, so Möllers, ein völlig anderes Bild: So wurden für den Grundwasserbericht
sowohl Daten von Förderbrunnen zur Trinkwasser-Gewinnung, als auch von
Grundwassermessstellen außerhalb von Wassergewinnungsgebieten herangezogen. Eine
Überschreitung des noch zulässigen Grenzwertes von 50 Milligramm Nitrat je Liter
sei demnach aber lediglich in 9 Prozent der Rohwasserbrunnen für die
Trinkwassergewinnung festzustellen.

Auch der Verweis auf die intensive Tierhaltung als eine der Hauptverursacher des
Nitrateintrags in das Grundwasser halte einer Überprüfung nicht Stand. Im
Vergleich zu Messergebnissen im Bundesgebiet schneide die Veredlungsregion des
Münsterlandes nicht schlechter oder besser ab. In den meisten Fällen gebe es
vielmehr einen Zusammenhang zwischen den geologischen Verhältnissen vor Ort und
Nitratwerten im Grundwasser. 'Wenn es irgendwo Schwachstellen gibt oder zu hohe
Belastungen auftreten, müssen wir diese beseitigen; die Landwirtschaft ist dazu
bereit,' betonte Möllers, 'eine pauschale Verurteilung hilft dabei jedoch nicht
weiter'.

In einer Erklärung zum Grundwasserbericht 2000 des WLV heißt es, dass die
Landwirtschaft gefordert sei, alles erforderliche zu tun, 'damit die Bevölkerung
auch künftig mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser versorgt wird.' Ein gutes
Instrument für einen erfolgreichen Trinkwasserschutz seien die freiwilligen
Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Wasserversorgern. Präsident Möllers:
'Die Kooperationen bringen für alle Vorteile, für die Wasserwerke, für die Bauern
und die Verbraucher. Denn mit Hilfe exakter Düngepläne gelinge es, die Pflanzen
optimal mit den für das Wachstum wichtigen Nährstoffen zu versorgen, gleichzeitig
aber die Verlagerung von Nitrat in das Grundwasser so gering wie möglich zu
halten', betonte der WLV-Präsident. Die Kooperationen seien auch Beleg dafür, dass
intensive Landwirtschaft mit ihren modernen Techniken bei der Bodenbearbeitung,
der Düngung sowie bei Pflanzenschutzmaßnahmen und nachhaltiger Gewässerschutz Hand
in Hand gehen.

Links zum Thema Wasser,
Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

 


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