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@grar.de Aktuell - 12.03.2002

Museum zur Geschichte des Naturschutzes in Königswinter eröffnet


Bonn (agrar.de) - Zur der Eröffnung der Dauerausstellung zur
Naturschutzgeschichte Deutschlands auf der Drachenburg in Königswinter erklärt der
Präsident des Bundesamtes für Naturschutz und stellvertretener
Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Naturschutzgeschichte, Professor Dr. Hartmut
Vogtmann: 'Die konfliktreiche Geschichte des Naturschutzes in Deutschland hat zu
zwei grundsätzlichen Erkenntnissen geführt: Zum einen kann nur ein Naturschutz für
und nicht gegen den Menschen zur notwendigen Akzeptanz in der Bevölkerung führen,
zum anderen ist ohne die Kenntnis der kulturellen Wurzeln des Natur- und
Heimatschutzes ein zukunftsweisender Naturschutz nicht möglich. Es war vor gut
einem Jahrzehnt eine kluge Entscheidung, nicht nur ein Museum für
Naturschutzgeschichte anzustreben, sondern dies zu verbinden mit dem Aufbau eines
umfangreichen Archivs und der Einrichtung eines 'Forums' zur Diskussion
zukunftsweisender Lösungen im Sinne eines Naturschutzes, der in alle
Politikbereiche integriert wird. Es bleibt zu wünschen, dass die
Naturschutzstiftung zukünftig nicht nur von den Ländern Nordrhein-Westfalen und
Brandenburg getragen wird, sondern auch von den anderen Bundesländern.'

Die Naturschutzausstellung wird heute von Bundespräsident Johannes Rau in der
Vorburg des Schlosses Drachenburg eröffnet, die für insgesamt vier Millionen Euro
saniert worden ist. Sie stellt in einer europaweit einzigartigen Weise die mehr
als einhundertjährige Geschichte des Naturschutzes dar. Die Vorburg zu Schloss
Drachenfels ist für die Stiftung Naturschutzgeschichte ein idealer Ort. Denn
jährlich besuchen zwei Millionen Menschen den Drachenfels, außerdem hat dieser Ort
eine eigene Naturschutzgeschichte:

Zum Initialereignis für den deutschen Naturschutz wurden die Auseinandersetzungen
um die Burg Drachenfels bei Königwinter, die 1824 in dem Moment begannen, als die
1560 eingestellten Arbeiten am Kölner Dom fortgesetzt werden sollten. Aufgrund
dieser Entwicklungen kam es am Drachenfels zum deutschlandweit beachteten Konflikt
zwischen den Steinhauern, die ab 1827 wieder begannen, wie bereits vor
Jahrhunderten das Gestein für den Kölner Dom zu brechen, und den Heimatschützern,
die den Bestand der herrlichen Burgruine bedroht sahen. Als bei Sprengungen ein
Teil der Burg einstürzte, kam es zu einer symbolträchtigen Auseinandersetzung. Das
war das Signal für die Freunde des Heimatschutzes in Köln und Bonn. Sie gingen mit
Prügeln den Steinhauern zu Leibe, und es kam zwischen den beiden Parteien zu einer
regelrechten Schlacht. Auch Mitglieder des preußischen Königshauses bezogen
Position in diesem Kampf. Als Ergebnis dieser Auseinandersetzungen wurde 1835 der
Drachenfels und seine Umgebung unter Schutz gestellt.

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