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@grar.de Aktuell - 22.02.2002

Baden-Württemberg: Modellprojekt zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs gestartet


Stuttgart (agrar.de) - 'Die nachhaltige und naturfreundliche Entwicklung unserer
ländlichen Gemeinden erfordert einen umsichtigen und sparsamen Umgang mit der
nicht vermehrbaren Bodenfläche'. Dies stellte der Minister für Ernährung und
Ländlichen Raum Baden-Württemberg, Willi Stächele MdL, am Donnerstag in Stuttgart
fest.

Der Landschaftsverbrauch nimmt in Deutschland aber auch in Baden-Württemberg
kontinuierlich zu. In Deutschland werden derzeit zirka 129 Hektar je Tag für
Verkehrs- und Siedlungsmaßnahmen in Anspruch genommen, in Baden-Württemberg sind
es elf Hektar. 'Diesem Trend muss im Sinne der Landwirtschaft, des Naturschutzes
und der Strukturentwicklung des Ländlichen Raumes entgegenwirkt werden,' so
Stächele.

Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR) unterstützt
deshalb mit dem Modellprojekt 'Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch
Aktivierung des innerörtlichen Potentials (MELAP)' die Gemeinden in
Baden-Württemberg. Dabei können solche Gemeinden gefördert werden, die in den
Teilorten leerstehende Gebäude wieder einer Nutzung oder Umnutzung zuführen, in
denen vorhandene Baulücken geschlossen und im Ort die Bebauung verdichtet wird, um
somit zu verhindern, dass Äcker und Wiesen im Außenbereich versiegelt werden.

Das Modellprojekt besteht aus zwei Stufen. In der ersten Stufe werden Fachplanung
und Untersuchungen sowie Planungen mit einem Zuschuss von bis zu 80 Prozent
gefördert, in der zweiten Stufe dann die Umsetzung der erfolgversprechendsten
Konzepte im Rahmen des 'Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum' (ELR)
unterstützt. Die Modellkonzeptionen sollten auch nachhaltige und für die örtlichen
Verhältnisse geeignete Maßnahmen enthalten. Dies könnten zum Beispiel die
Entsiegelung und Begrünung von Flächen, die Nutzung nachwachsender Rohstoffe,
energiesparende Bauformen und ökologische Bauweisen, die Regenwassernutzung sowie
eine zum Ortsbild passende Gebäudearchitektur sein. Für Minister Stächele ist es
unabdingbar, dass die Bevölkerung von Anfang an über das Vorhaben von der Gemeinde
informiert und an den Entscheidungsprozessen beteiligt wird. Denn die Umsetzung
der Planungen sei nur mit der Zustimmung sowie in Kooperation mit den Eigentümern
und einem breiten Konsens in der örtlichen Bevölkerung zu erreichen.

Unterstützt wird das Modellprojekt vom Gemeindetag, vom Städtetag, vom
Landkreistag sowie vom Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V., der
Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Bauernverbände, der
Architektenkammer Baden-Württemberg und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft e.V.
Diese Verbände nehmen auch an der Auswahl der zu fördernden Planungen teil.

Die Ausschreibung erfolgt im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum
(ELR). Für die erste Stufe können bis zum 14. Juni 2002 Anträge bei den
Bearbeitungsstellen für das ELR, den Regierungspräsidien oder dem Landesamt für
Flurneuordnung und Landentwicklung in Kornwestheim gestellt werden. Das
Ministerium fordert alle interessierten Kommunen im Ländlichen Raum auf, ihre
Möglichkeiten zu prüfen und einen Förderantrag zu stellen.

Links zum Thema Förderung,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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