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@grar.de Aktuell - 22.02.2002

Beim Gemüseanbau spielt Niedersachsen eine wichtige Rolle

Mehr Umsatz als im Obstbau - Niedersächsischer Salat für Spanien


Hannover (agrar.de) - An der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche
Niedersachsens hat der Gemüsebau zwar nur einen winzigen Anteil, bei einigen Arten
spielt dieses Bundesland nach Angaben des niedersächsischen
Landvolkverbandes dennoch 'in der ersten Liga'.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nur 12.709 Hektar (ha) von insgesamt 1,7
Millionen ha Acker mit Freilandgemüse bestellt, das waren jedoch immerhin ungefähr
14 Prozent des gesamten deutschen Anbaus. Nur in Nordrhein-Westfalen war die
Anbaufläche mit gut 17.000 ha noch größer. Gegenüber dem Jahr zuvor legte der
niedersächsische Anbau sogar noch etwas zu, 2000 waren es 11.935 ha. Mit Abstand
die größte Bedeutung hat der Spargelanbau, der im vergangenen Jahr allein 3.286 ha
beanspruchte. Bei insgesamt 15.478 ha Anbaufläche im gesamten Bundesgebiet ist
Niedersachsen damit Spargelland Nummer eins. Nach dem Spargel nimmt der Eissalat
mit 2.574 ha den zweiten Platz in der niedersächsischen Anbaustatistik ein - das
ist mehr als die Hälfte der deutschen Anbaufläche von gut 4.028 ha. Hinzu kommen
1.498 ha Möhren und Karotten sowie 1.074 ha Speisezwiebeln. Die Palette der
angebauten Gemüsearten ist weit vielseitiger, die übrigen Arten liegen bei der
Anbaufläche jedoch jeweils unter 1.000 ha. Die Schwerpunkte des niedersächsischen
Gemüseanbaus liegen um Hannover und Hamburg sowie im Gebiet Vechta-Langförden.
Außerdem wird im Raum Papenburg in großem Umfang Unterglasanbau betrieben.

Die Tendenz des Gemüseanbaus im Freiland ist seit Jahren stetig steigend. So ist
der Verkaufswert in Niedersachsen seit 1996 um ein Drittel gestiegen. Mit einem
gesamten Produktionswert von 310 Millionen DM lag der Gemüseanbau im vergangenen
Jahr deutlich über dem Obstanbau, der nur 210 Millionen DM erwirtschaftete.
Gleichwohl liegt der Selbstversorgungsgrad bei Freilandgemüse nur bei 30 bis 40
Prozent des Pro-Kopf-Verbrauchs von knapp 90 kg. Allerdings setzen klimatische
Bedingungen der weiteren Ausdehnung Grenzen. Dennoch liegt der Absatz des
niedersächsischen Gemüses nicht nur vor der Haustür: Beispielsweise fahren
spanische 'Melonenlaster' nicht leer zurück, sondern nehmen niedersächsischen
Salat mit in den Süden, wo dieses Gemüse bei sommerlicher Hitze nicht so gut
gedeiht.

Mit dem Gemüseanbau befassten sich nach Ermittlung des Niedersächsischen
Landesamtes für Statistik im Jahr 2000 noch 1.212 Betriebe. Allerdings ist dieser
Bereich wie die übrige Landwirtschaft von einem starken Strukturwandel geprägt,
zumal der Gemüsebau dem freien Spiel des Marktes ausgesetzt ist und durch keine
Marktordnung geschützt wird. Besonders die mittleren Betriebe geraten vor allem
durch die Konzentration im Lebensmittelhandel zunehmend unter Druck, während sich
kleinere Anbauer in der Nische der Direktvermarktung behaupten und wenige Große
weiter wachsen und Zulieferer der großen Handelsketten werden. So bewirtschaften
die zehn größten Gemüseanbauer allein 22 Prozent der Fläche. Während die Zahl der
Betriebe mit mehr als 50 ha Gemüse zunimmt, ist bei den Betrieben unterhalb dieser
'Wachstumsschwelle' eine beständige Abnahme erkennbar.

Links zum Thema Gemüse,
Links zum Bundeslan Niedersachsen.

 


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