Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 21.02.2002

stern: Agrarlobby setzte mit Hilfe Stoibers Verbraucherminister unter Druck


Hamburg (agrar.de) - Nach Informationen von stern.de, dem online-Dienst
des Hamburger Magazins stern, wurde der bayerische Verbraucherminister Eberhard
Sinner (CSU) auf dem Höhepunkt der Krise um illegal getestetes Rindfleisch bei
einem Treffen am 27. Januar in der Münchner Staatskanzlei massiv unter Druck
gesetzt, das Fleisch illegal getesteter Rinder wieder für den Verzehr freizugeben,
nachdem es zunächst von ihm als nicht verkehrsfähig bezeichnet worden war.
Teilnehmer des Treffens waren neben Sinner Bayerns Ministerpräsident Edmund
Stoiber, Staatsminister Erwin Huber und Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner.

Zuerst hatte Sinner am 13. Januar alles von einem privaten Labor in Mittelfranken
getestete Fleisch für 'nicht verkehrsfähig' erklärt. Dann gab er aber am 30.
Januar den größten Teil als 'genusstauglich' wieder frei - eine Entscheidung, die
vom Bund und den Ländern noch am gleichen Tag wieder kassiert wurde. Drei Tage
vor der Freigabe fand das Treffen an einem Sonntagvormittag in der Staatskanzlei
statt.

Dabei gaben Huber und Stoiber nach stern-Recherchen Bauernverbands-Chef
Sonnleitner ausführlich Gelegenheit, Druck auf Sinner wegen der Freigabe des
Fleisches von 39.000 Rindern zu machen. Hintergrund: Hauptbetroffene des
BSE-Skandals sind die Südfleisch Schlachtbetriebe, ein Genossenschaftsunternehmen
von 45.000 Bauern, an dem auch der Bayerische Bauernverband direkt beteiligt ist.
Bayerns Verbraucherminister Sinner sieht sich wegen seines 'schlechten
Krisenmanagements', so der Vorwurf der Opposition, mit Rücktrittsforderungen
konfrontiert. Heute wird darüber im Bayerischen Landtag verhandelt.

Links zum Thema BSE,
Links zum Bundesland Bayern.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de