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@grar.de Aktuell - 21.02.2002

Niedersachsen: Zahl der Rinderhalter nahm um 4,2 Prozent ab

Mehr Schlacht- und Mastkühe auf den Höfen


Hannover (agrar.de) - Die BSE-Krise hat ganz offensichtlich einer Vielzahl von
Rindern zu einem unverhofften Gnadenbrot verholfen. Nach den jetzt vorliegenden
endgültigen Ergebnissen der Viehzählung vom November 2001 hat sich der
Rinderbestand in Niedersachsen gegenüber dem Vorjahr um ein halbes Prozent
verringert. Auffällig dagegen sind nach Mitteilung des
Landvolk-Pressedienstes weitaus höhere Bestandszahlen bei den Schlacht-
und Mastkühen sowie weiblichen Schlachtfärsen, das sind jüngere weibliche Tiere,
die nicht zur Milchgewinnung genutzt werden.

Die amtlichen Statistiker im Niedersächsischen Landesamt ermittelten im November
vergangenen Jahres 766.563 Milchkühe, gegenüber dem Vorjahr eine leichte Zunahme
um 0,4 Prozent. Auch bei den Ammen- und Mutterkühen wurde mit zwei Prozent ein
leichtes Plus registriert: 79.354 Tiere zählten die Statistiker für diese
spezielle Nutzungsform. Die Zahl der weiblichen Färsen, die zur Schlachtung
vorgesehen sind, dagegen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 20,8 Prozent auf
17.789 und die der Schlacht- und Mastkühe sogar um 25 Prozent auf 33.442 Tiere.
Ganz offensichtlich haben viele Landwirte auf Grund der desolaten Marktlage nach
BSE weitaus weniger Kühe und Rinder zum Schlachthof geliefert als ursprünglich
vorgesehen. Den Betrieben geht damit natürlich ein Stück Liquidität verloren.
Diese finanziellen Einbußen konnten nach Beobachtung der Landesvereinigung der
Milchwirtschaft auch nicht durch die höheren Milchpreise ausgeglichen werden. Im
vergangenen Jahr war der Milchpreis dank der stark gestiegenen Inlandsnachfrage
sowie gut laufender Exporte auf ein recht ansehnliches Niveau geklettert. Leider
setzte sich diese Entwicklung im Jahr 2002 nicht fort, die Milchpreise bröckeln
mittlerweile wieder ab.

Ungeachtet der etwas höheren Tierzahlen hat sich die Zahl der Tierhalter weiter
reduziert. 31.279 Landwirte in Niedersachsen hielten im November 2001 Rindvieh auf
ihrem Betrieb. Gegenüber dem Vorjahr war das eine Abnahme von 4,2 Prozent. In der
gleichen Dimension reduzierte sich die Zahl der Milchviehhalter auf 18.684. Der
Durchschnittsbestand erhöhte sich innerhalb des Jahres um knapp zwei Tiere auf 41
und liegt damit um sechs Tiere über dem bundesdeutschen Durchschnittsbesatz von
34,2 Milchkühen je Halter. Bundesweit reduzierte sich der Milchviehbestand von
1995 bis 2001 um rund 15 Prozent auf 4,4 Millionen Kühe, der durchschnittliche
Bestand je Halter erhöhte sich um knapp acht auf 34 Tiere.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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