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@grar.de Aktuell - 21.02.2002

Industrieländer bauen Agrarsubventionen ab

PSE-Anteil sank in den OECD-Ländern auf 34 Prozent - Verbraucher entlastet


Hannover (agrar.de) - Die Landwirtschaft in den Industrieländern wurde in 2000
weniger subventioniert als in den Jahren zuvor. Der niedersächsische
Landvolk-Pressedienst
zitiert Schätzungen der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Demnach erhielt ein
Vollerwerbsbetrieb in den OECD-Ländern, Neben- und Zuerwerbsbetriebe wurden
anteilsmäßig einbezogen, eine Unterstützung von durchschnittlich 10.851 Euro. Das
waren rund 1085 Euro weniger als in 1999. Am meisten profitierten die Landwirte in
Norwegen und der Schweiz, beide Länder gewährten Transferzahlungen von je 31.468
Euro pro Vollerwerbs-Äquivalent. Es folgten Japan mit schätzungsweise 30.383 Euro
und Korea mit 28.000 Euro. Den US-Farmern wurde mit 21.702 Euro unter die Arme
gegriffen während in der EU jedem Vollerwerbslandwirt über die Agrarpolitik 15.191
Euro zugute kamen. Erheblich weniger erhielten die Farmer in Australien mit
schätzungsweise 3.255 Euro pro Vollzeitbeschäftigten und die Neuseeländer, die
fast ohne staatliche Unterstützung wirtschaften mussten.

Die OECD berechnet das Stützungsniveau im Agrarbereich über das Konzept der
Produzenten-Subventionsäquivalente (PSE). Um die gesamte Transferleistung an die
Landwirtschaft zu erfassen, wird die durch die Agrar- und sonstige Politik
bewirkte monetäre Umverteilung zugunsten der landwirtschaftlichen Produzenten
errechnet. Im vergangenen Jahr sank der PSE-Anteil an den Bruttoeinnahmen der
landwirtschaftlichen Betriebe in den OECD-Ländern auf durchschnittlich 34 Prozent,
1999 hatte er noch 37 Prozent erreicht. Experten begründen den geschrumpften
Subventionsumfang der OECD-Länder vor allem mit dem Anstieg der Weltmarktpreise
für Getreide, Fleisch und verschiedene Milchprodukte aber auch mit günstigen
Wechselkurseffekten.

Die EU hat die Beihilfen für den Agrarsektor ebenfalls deutlich abgebaut und im
Jahr 2000 ein PSE von 38 Prozent erreicht, 1999 waren es 43 Prozent. Zwar lag das
Stützungsniveau damit über dem OECD-Durchschnitt, zum Spitzenreiter Südkorea mit
einem PSE von 73 Prozent sowie Norwegen (71 Prozent) und der Schweiz (66 Prozent)
klaffte jedoch ein großer Abstand. Diese Entwicklung hat die europäischen
Verbraucher spürbar entlastet. Im Schnitt wurde jeder EU-Einwohner für die
Brüsseler und die nationale Agrarpolitik mit 299 Euro zur Kasse gebeten, das waren
7,7 Prozent weniger als 1999. Die Schweizer Bürger leisteten mit schätzungsweise
728 Euro den höchsten Stützungsbeitrag gefolgt von den Japanern mit 628 Euro pro
Kopf.

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