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@grar.de Aktuell - 15.02.2002

Artenschutz als landwirtschaftliches Produkt anerkennen

Nachfrage und Honorierung durch Gesellschaft entscheidend


Bonn (agrar.de) - Naturschützer und Landwirte sind sich einig: Artenschutz in der
Kulturlandschaft kann nur mit den Bauern zusammen gewährleistet werden. Die
bislang vorliegenden Erfahrungen zeigen, dass der Schutz der freilebenden Tier-
und Pflanzenarten jedoch noch verbessert werden kann. Unabhängig von dem
jeweiligen landwirtschaftlichen Produktionssystem stellen nämlich
Bodenbearbeitung, Saat, Pflege und Ernte gleichermaßen notwendige wie gravierende
Eingriffe dar, die für die Tier- und Pflanzenwelt nicht ohne Folgen bleiben können
1). Um so größere Bedeutung gewinnen deshalb Biotope, Saum- und Randstrukturen als
Lebensräume: Deren Anlage und Pflege muss von Politik und Gesellschaft als
ureigenstes Anliegen verstanden und die Ausgestaltung entsprechender
Agrar-Umweltprogramme verlässlich sichergestellt werden.

Natur- und Artenschutz darf jedoch nicht als Erhaltung eines Status quo verstanden
werden. Erst die Zu- und Abwanderung von Arten hat im Zuge der Inkulturnahme und
Bewirtschaftung weiter Teile Deutschlands zu der heute als schützenswert geltenden
Vielfalt von Landschaften und Arten geführt. Andererseits wird seit jeher über
Saatgutreinigung, Bodenbearbeitung, Aussaat- und Erntetechnik, Züchtung und
verschiedenste Formen der Unkrautbekämpfung in allen Landbauformen darum gerungen,
z.B. eine zu starke Verunkrautung der Felder zu verhindern. Un- oder Beikräuter
konkurrieren nämlich mit den Kulturpflanzen nicht nur um Wasser, Nährstoffe,
Standraum und Licht, sie sind auch Zwischenwirte von Krankheiten und Schädlingen,
erschweren die Ernte und verursachen gravierende Ertrags- und Qualitätseinbußen.
Vor diesem Hintergrund ist ein umfassender Schutz der 'Beikraut'-Flora in den
bewirtschafteten Flächen weder praktikabel noch sinnvoll. Neben der bereits
genannten Förderung von Biotopen und Saumstrukturen können aber beispielsweise
Ackerrandstreifenprogramme gute Beiträge zum Artenschutz leisten.

1) Frangenberg, A., et al., 2001: "Naturschutz in und mit der Landwirtschaft".
Heft 2/2001 der ilu-Schriftenreihe. Bezug über die FIL GmbH, Konstantinstraße 90,
53179 Bonn, Fax: 02 28 - 9 79 93 40. Preis EURO 7,67 zzgl. EURO 1,28
Versandkosten.

Information: Institut für Landwirtschaft und Umwelt (ILU),
Konstantinstraße 90, 53179 Bonn, Tel.: 0228-97993-25, Fax: 0228-97993-40,
E-Mail.

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