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@grar.de Aktuell - 04.02.2002

Niedersachsen fördert Naturfaser-Projekt


Hannover (agrar.de) - Der Bereich der thermoplastischen Kunststoffe sei ein
hochinteressanter Markt, sagte heute Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe
Bartels. Zum Beispiel liege der Verbrauch von Polypropylencompounds in Westeuropa
jährlich bei ca. 1 Mio. Tonnen, von Polyamidcompounds bei ca. 600.000 Tonnen.

Könnten nur 1 Prozent des Anwendungspotentials an PP- und PA-Formmassen durch
Naturfasercompounds substituiert werden, entspräche das einem Marktvolumen von ca.
16.000 t Compound bzw. ca. 6.000 bis 8.000 t Naturfasern. Hierzu müssten
Naturfasern in reproduzierbarer Qualität und Rezeptur zur Verfügung gestellt
werden.

Deshalb erhalte die HERA-PLAST in Lüneburg 234.000 Euro für ein zweijähriges
Projekt, um nachwachsende Rohstoffe im Interesse der Landwirtschaft als
hochwertige Industrierohstoffe am Markt zu etablieren. Die HERA-PLAST GmbH & Co.
KG ist 100 prozentige Tochter der italienischen RADICI Gruppe, weltweit Nr. 3 in
den Sektoren Polyamide und Polyester.

Um das angestrebte Ziel zu erreichen, müsse gehäckseltes Hanfstroh durch Refiner
(eine in der Holzzerfaserung etablierte Technologie) thermomechanisch
aufgeschlossen werden. Der so gewonnene Faserstoff soll durch die Entwicklung
eines industriellen Prozesses zur Herstellung von Formteilen als
Verstärkungswerkstoff in einer Polymermatrix Verwendung finden. Die geringere
Dichte der Naturfasern gegenüber mineralischen Füllstoffen führe zu leichteren
Bauteilen bei gleicher Stabilität.

Um die Gebrauchstauglichkeit für eine Produktlinie zu untersuchen, werde in diesem
Projekt eine Kleinserie aus den hergestellten Granulaten gefertigt. Diese
Kleinserie müsse sich danach im Praxistest bewähren.

Das Vorhaben enthalte sowohl stoffliche wie auch verfahrenstechnische
Fragestellungen, bei denen die HERA-PLAST durch die Projektpartner
Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU), durch das
Institut für Werkstofftechnik der Universität Kassel und das Wilhelm
Klauditz Institut der Fraunhofer Gesellschaft in Braunschweig unterstützt werde.

Links zum Thema Nachwachsende Rohstoffe.

 


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