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@grar.de Aktuell - 30.01.2002

GLOBAL 2000: 'Null-Toleranz für Gentech-Saatgut in Italien'


Wien/Rom (agrar.de). Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt die
Null-Toleranz gegenüber Gentech-Saatgut in Italien, die der italienische
Umweltminister Giovanni Alemanno diese Woche gegenüber der Nachrichtenagentur
Reuters bestätigt hat.

'Italien wird keine Verunreinigung des Saatgutes durch GVO zulassen', berichtet
Daniel Hausknost, GLOBAL 2000-Gentechnikexperte, nach Informationen der
italienischen Schwesterorganisation des internationalen Umweltnetzwerks Friends of
the Earth. 'Ein Erfolg gegen die Gentechnik in Europa! Italien ist nach Österreich
das zweite EU-Land, das strenge Vorkehrungen gegen die Kontamination des
konventionellen Saatgutes durch Gentech-Saatgut trifft.'

Nach Meinung der Umweltschützer ist diese Entscheidung gerade deshalb so wichtig,
da vor allem Länder mit kleinräumig strukturierter Landwirtschaft wie Italien oder
Österreich besonders vorsichtig mit der Gentechnik umgehen müssen. 'Sonst ist eine
unwiderrufliche Kontamination der Landwirtschaft durch gentechnisch veränderte
Organismen (GVO) nicht zu vermeiden', kommentiert Daniel Hausknost. 'Experten
gehen davon aus, dass eine unmittelbare 'friedliche' Ko-Existenz von Gentechnik
und gentechnikfreier Landwirtschaft gar nicht möglich ist. Man muss sich entweder
für das eine oder das andere entscheiden.'

GLOBAL 2000 fordert von der österreichischen Regierung eine grundsätzlich
Entscheidung für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und warnt vor einer Aufhebung
des bestehenden Zulassungs-Moratoriums für GVOs. 'Hat der kommerzielle Anbau der
Gentechnik erst einmal Einzug gehalten, wird etwa die biologische Landwirtschaft
über kurz oder lang unmöglich, da auf kleinem Raum wie in Österreich eine
Kontamination der Ernte praktisch unvermeidbar wird', warnt Hausknost. 'Österreich
und jetzt auch Italien tun gut daran, schon auf der Stufe des Saatguts der
Gentechnik einen Riegel vorzuschieben.'

Auch die britische Regierung steht vor einer weitreichenden Entscheidung
betreffend den kommerziellen Anbau von GVO. In einer informellen
Anfragebeantwortung vom 17. Jänner beurteilte Umweltministerin Margaret Beckett
die Voraussetzungen für den kommerziellen Anbau von GVOs als 'unzureichend'. Eine
öffentliche Debatte soll in den nächsten Monaten eine Entscheidung herbeiführen.
'Um eine Kontamination zu vermeiden wären Sicherheitsabstände von bis zu 5
Kilometer notwendig', so Hausknost. 'Das gesamte landwirtschaftliche System müsste
zu einem Hochsicherheitssystem umgebaut werden, will man nicht die totale
Kontamination wie in Kanada und den USA riskieren.'

Links zum Thema Biotechnologie.

 


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