Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 29.01.2002

BUND, Bioland, Bremke & Hoerster warnen: Grüne Gentechnik gefährdet Agrarwende


Berlin (agrar.de) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND), der ökologische Anbauverband Bioland und das
Handelsunternehmen Bremke & Hoerster warnen vor einer Gefährdung der
neuen Agrarpolitik der Bundesregierung durch den Einsatz der Gentechnik. Auch die
konventionelle Landwirtschaft drohe durch eine weiträumige Aussaat transgener
Pflanzen in Misskredit gebracht zu werden.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: 'Landwirtschaftsministerin Künast kann
die Agrarwende vergessen, wenn es in Deutschland zum großflächigen Anbau von
gentechnisch veränderten Pflanzen kommt. Angesichts der zunehmenden Verbreitung
genetisch veränderter Organismen muss alles getan werden, um die Null-Option - das
heißt die Gentechfreiheit von Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion - zu
sichern. Die politisch Verantwortlichen, die Industrie, der Handel und die
Landwirtschaft müssen Lösungen suchen, wie gentechnisch verändertes Erbgut vom
Acker und vom Teller ferngehalten wird.' Die heute beim 'Diskurs Grüne Gentechnik'
der Bundesagrarministerin zur Debatte stehende 'Verordnung zur Rückverfolgbarkeit
und Kennzeichnung genetisch veränderter Organismen' sieht vor, dass künftig in
sämtlichen Lebens- und Futtermitteln ein bestimmter Anteil genveränderten Erbguts
enthalten sein darf.

Unklar ist jedoch, ob und in welchen Dosierungen genetisch veränderte Organismen
in Lebensmitteln Gesundheitsgefährdungen verursachen. Deshalb ist es nach
BUND-Auffassung grob fahrlässig, für die gesamte Nahrungskette eine gentechnische
Kontamination zuzulassen und das zu verschleiern, indem gentechnische
Verunreinigungen erst beim Überschreiten von Grenzwerten kennzeichnungspflichtig
sind. Andreas Bremke, geschäftsführender Gesellschafter des Handelsunternehmens
Bremke & Hoerster: 'Handel und Verbraucher stehen dem Einsatz der Gentechnik in
der Lebensmittelproduktion mit großer Skepsis gegenüber. Deshalb muss Ministerin
Künast der Gentechindustrie die Gewährleistung getrennter Produktlinien verordnen.
Nur so ist die Wahlfreiheit der Verbraucher zwischen gentechnisch und nicht
gentechnisch veränderten Lebensmitteln zu sichern.'

Thomas Dosch, Bundesvorstand Bioland: 'Wenn die Bundesregierung ihr Ziel ernst
nimmt, den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Deutschland bis 2010 auf
20 Prozent zu vergrößern, muss sie sich von der Illusion verabschieden, dass es
ein Nebeneinander von Grüner Gentechnik und gentechfreiem Ökolandbau geben kann.
Eine Reihe von Kontaminationsskandalen hat bewiesen, dass weder die
Saatgutunternehmen noch die Bauern, die genveränderte Pflanzen anbauen, das
Problem gentechnischer Verschmutzungen im Griff haben. Für konventionelle
Landwirte gilt dasselbe wie für Ökobauern: Es gibt kein Nebeneinander von
gentechfreien und Gentech-Feldern.'

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Bio-Landbau.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de