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@grar.de Aktuell - 17.01.2002

Landwirte stocken Viehherden immer mehr ab

Bestände erreichen teilweise das Niveau von 1950 - Strukturwandel setzt sich fort


Hannover (agrar.de) - Deutsche Landwirte halten immer weniger Vieh. Der
niedersächsische Landvolk-Pressedienst zitiert langfristige Berechnungen des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), wonach sich die Zahl der in Deutschland
gehaltenen Rinder, Schweine, Schafe und Geflügel bis in die siebziger und
achtziger Jahre ständig vergrößerte. Seitdem sind die Viehbestände deutlich
zurückgegangen, teilweise sogar bis auf das Niveau von 1950. Damals zählten die
Statistiker beispielsweise 14,8 Millionen Rinder. 1970 waren es 19,2 Millionen und
1980 wurden 20,8 Millionen gehalten. Danach trennten sich viele Rinderhalter von
ihren Tieren, die Zahl sank bis zum Jahr 2000 auf 14,6 Millionen. Dies ist vor
allem eine Folge der 1984 eingeführten Milchquote, die das Produktionsvolumen
begrenzt. Da gleichzeitig die Milchleistung der Kühe aufgrund von Zuchterfolgen
und verbesserten Haltungsbedingungen kontinuierlich gestiegen ist, verkleinerten
viele Milchviehhalter ihre Herden.

Andere trennten sich frühzeitig von ihren Kühen, um sich auf die in den siebziger
und achtziger Jahren profitabler erscheinende Schweinehaltung zu spezialisieren.
So gab es 1950 rund 17,6 Millionen Schweine im heutigen Bundesgebiet, 1970 waren
es bereits 30,7 Millionen und 1980 sogar 35,4 Millionen. Das wechselnde
Marktgeschehen sorgte ebenso wie die steigenden gesetzlichen Anforderungen dafür,
dass die Schweinebestände bis 2000 auf 25,7 Millionen Tiere sanken. Bei Geflügel
ist die Zahl der gehaltenen Tiere von 74,1 Millionen in 1950 auf 144,6 Millionen
in 1970 gestiegen und bis 1990 wieder auf 113,9 Millionen gesunken. Im Jahr 2000
wurden 118,3 Millionen gehalten. Ebenfalls seit 1990 erlebt die Pferdehaltung
wieder einen kleinen Aufschwung auf 0,7 Millionen Tiere, nachdem die Bestände von
2,3 Millionen in 1950 auf 0,5 Millionen in 1990 gesunken war. Dagegen die Zahl der
Schafe seit 1950 relativ konstant; Damals wurden wie in 2000 rund 2,7 Millionen
der wolligen Vierbeiner gezählt.

Der fortgesetzte Strukturwandel beeinflusst die Viehbestände ebenfalls, ebenso wie
die Gesamtzahl der Betriebe sinkt die Zahl der Landwirte, die Vieh halten. Die in
der Landwirtschaft verbleibenden Betriebe stocken zwar auf, dies kann den Rückgang
der Viehzahlen insgesamt jedoch nicht wettmachen. Zur Viehzählung im November 2001
wurden im gesamten Bundesgebiet noch 210.800 Betriebe mit Rinderhaltung
registriert, das waren 3,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Noch gravierender
ist die Zahl der Schweinehalter gesunken, und zwar um 10,1 Prozent auf nur mehr
113.300 Betriebe. Die Zahl der Schafhalter ging um 2,8 Prozent auf 30.900 zurück.

Links zum Thema Tiere und Tierhanltung.

 


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