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@grar.de Aktuell - 17.01.2002

Umweltinstitut warnt vor Gen-Soja im Tierfutter


München (agrar.de) - Immer höhere Anteile an gentechnisch verändertem Soja im
Tierfutter machen Fleisch aus deutschen Landen zum Risiko. Anlässlich der noch bis
zum 20. Januar stattfindenden 'Grünen Woche' in Berlin warnt das
Umweltinstitut München vor genmanipuliertem Tierfutter und nicht
absehbaren Folgen für unsere Lebensmittel.

Das durch das Tiermehlverbot fehlende Eiweiß in Futtermitteln wird vor allem durch
importierte Sojabohnen gedeckt. Das Umweltinstitut sieht hier eine willkommene
Hintertür für die Gentechnikindustrie, ihre Genprodukte auf dem kritischen
europäischen Markt abzusetzen. 'Die Parallelen zum BSE-Skandal sind erschreckend,
da waren auch Bauern und Verbraucher gleichermaßen ahnungslos', mahnt Bärbel Sagi,
Verbraucherschutzreferentin des Umweltinstituts: 'Die Verfütterung gentechnisch
veränderter Pflanzen wird genauso verharmlost wie vorher die Tiermehlverfütterung,
auch wenn die Folgen wieder nicht absehbar sind.

Zwar sieht die Verschärfung der EU-Kennzeichnungsrichtlinie (tritt voraussichtlich
2003 in Kraft) eine Kennzeichnung von Tierfutter vor, beim Schutz der Verbraucher
aber machte die EU-Kommission im Juli 2001 einen Rückzieher: Eier, Milch und
Fleisch von Tieren, die mit Gen-Futter gefüttert wurden, brauchen nicht
gekennzeichnet werden. Den Verbraucherwünschen wird sie damit nicht gerecht.
Aktuellste Umfragen (Eurobarometer 2001) belegen, dass die große Mehrheit der
europäischen Verbraucher (70 Prozent) Gen-Food ablehnt und mehr als 94 Prozent ein
Recht auf Wahlfreiheit haben wollen.

Auf der Grünen Woche findet heute eine Diskussion zum Thema statt. Der Deutsche
Bauernverband (DBV) lädt zu einem 'Internationalen Forum Agrarpolitik'
zum Thema 'Gentechnik in Futtermitteln - Chance oder Risiko für Bauern und
Verbraucher?' ein.

Das Umweltinstitut fordert den Bauernverband auf, sich von der Risikotechnologie
Gentechnik klar zu distanzieren und den Weg für ein zukunftsfähige Landwirtschaft
frei zu machen. Die Bundesregierung müsse endlich die rechtlichen Voraussetzungen
für eine klare Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Futter- und
Lebensmitteln schaffen.

Links zum Thema Biotechnologie.

 


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