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@grar.de Aktuell - 10.01.2002

WWF: 'Renate Künast hat sich im Dschungel der Agrarpolitik gut behauptet'


Berlin / Frankfurt (agrar.de) - Durchweg gute Noten vergibt der WWF an
Agrarministerin Renate Künast nach ihrem ersten Jahr im Amt. 'Sie hat die Pflicht
ordentlich erledigt, nun kommt es darauf an, in der Kür zu punkten,' lobt Hilmar
von Münchhausen, Agrarexperte des WWF die grüne Ministerin. In einem
Positionspapier zur Internationalen Grünen Woche in Berlin erkennt der WWF an,
dass wichtige Schritte unternommen worden seien, um die Landwirtschaft in
Deutschland umweltgerechter zu gestalten und eine nachhaltige Entwicklung der
ländlichen Räume zu initiieren.

Erfolge sieht der WWF vor allem bei der Förderung des Ökolandbaus und der
Weiterentwicklung der Agrarpolitik zu einer ländlichen Entwicklungspolitik. 'Hier
ist neuer Schwung in die verkrustete Agrarpolitik gekommen. Jetzt gilt es, weiter
zu machen, auch wenn der Wind von vorne bläst', so Hilmar von Münchhausen. Trotz
des Lobes forderte der WWF mehr Mut bei den einzelnen Reformvorhaben, wie beim
Umbau der 'Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des
Küstenschutzes'. Bei diesem 'wichtigsten Investitionsförderprogramm' für die
Landwirtschaft in Deutschland sei die Ministerin 'zu kurz gesprungen'. In die
Gemeinschaftsaufgabe seien zukünftig Investitionen im Naturschutz, dem ländlichen
Tourismus und Handwerk oder der alternativen Energieerzeugung aufzunehmen. Zu den
Hausaufgaben für das Jahr 2002 gehöre der Abbau der Subventionen zu Gunsten der
Finanzierung von Naturschutzprogrammen. Zudem müsse die Ministerin endlich heiße
Eisen wie die Düngeverordnung oder die Gesetze zum Einsatz chemischer
Pflanzenschutzmittel anpacken.

Der WWF hofft, dass die guten Leistungen der zurückliegenden zwölf Monate noch
bessere bis zur Bundestagswahl verheißen. Die Naturschutzorganisation wünscht sich
eine aktivere Rolle der deutschen Agrarministerin auf dem internationalen Parkett.
In Brüssel müsse im Hinblick auf die EU-Erweiterung die Reform der europäischen
Landwirtschaftspolitik und ihrer Subventionsströme voran getrieben werden. Bei den
WTO Verhandlungen zur Liberalisierung der Agrarmärkte sei ein höherer Einsatz
gefordert. Hier vermißt der WWF eine eindeutige Position. 'Deutschland ist keine
Insel, sondern eingebunden in europäische und internationale Agrarpolitik, die
'grün' gestaltet werden muß', forderte Münchhausen.

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