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@grar.de Aktuell - 09.01.2002

Landwirte sehen Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation

Investitionstest Agrar bestätigt tief sitzende Verunsicherung


Berlin (agrar.de) - Die deutschen Landwirte sehen ihre wirtschaftliche Situation
und Zukunftsperspek-tiven negativer als noch Mitte letzten Jahres. Vor allem ist
nach wie vor eine starke Investitionszurückhaltung zu erkennen. Das zeigen erste
Ergebnisse des im Dezember abgeschlossenen Investitionstestes Agrar, der vom
Münchener ifo Institut durchgeführt wurde. Der Deutsche Bauernverband
(DBV) sieht darin eine tief sitzende Verunsicherung über die Perspektiven
des Agrarstandortes Deutschland.

Die politischen und wettbewerblichen Rahmenbedingungen werden von den befragten
Landwirten weiterhin überwiegend als belastend angesehen. Besonders negativ werden
die Auswirkungen der BSE- und Tierseuchenproblematik beurteilt. Die Befürchtungen
gegenüber der EU-Erweiterung nehmen weiter zu. Zunehmend negativ und mit
wachsender Tendenz bewerten die Landwirte die nationale Steuer- und Finanzpolitik
und deren Auswirkungen auf die Entwicklung des eigenen Betriebes. Wesentlich
stärker als noch in der Juni-Erhebung sehen die Landwirte national und im
EU-Vergleich ihre Wettbewerbsposition gefährdet. Zunehmend positiv wird hingegen
die Einführung des Euro gesehen.

Die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation im eigenen Betrieb fiel im Dezember
2001 schlechter aus als in der vorangegangenen Erhebung von Juni.19 Prozent der
Landwirte (Juni 21 Prozent) halten ihre aktuelle wirtschaftliche Lage für gut oder
sehr gut, 49 Prozent (48 Prozent) für befriedigend, während 32 Prozent (31
Prozent) von einer ungünstigen wirtschaftlichen Situation ausgehen. Deutlicher
eingetrübt haben sich die Zukunftserwartungen. Nur 8 Prozent (Juni 10 Prozent) der
befragten Betriebsleiter gehen in den nächsten zwei bis drei Jahren von einer
günstigeren wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Betriebe aus. 42 Prozent sehen eine
schlechtere wirtschaftliche Entwicklung ihrer Betriebe voraus. Das sind 5 Prozent
mehr als noch vor einem halben Jahr. Die Hälfte der Landwirte erwartet nach der
Dezember-Erhebung eine gleich bleibende wirtschaftliche Entwicklung (Juni 53
Prozent).

Trotz einer insgesamt relativ günstigen wirtschaftlichen Lage war die
Investitionsneigung nach der Juni-Erhebung gering. Nach den Ergebnissen aus der
jetzt vorliegenden Dezember-Erhebung ist die Investitionsblockade nicht gebrochen.
Unverändert geben 49 Prozent der Betriebsleiter an, im laufenden Kalenderjahr
keine oder weniger Investitionen tätigen zu wollen. Nur 23 Prozent (Juni 26
Prozent) wollen mehr als im Vorjahr in Maschinen und Geräte investieren.
Gleichviel zu investieren geben 28 Prozent an (Juni 25 Prozent). Im Vergleich zur
vorangegangenen Dezember-Erhebung und damit zum Zeitpunkt des Auftretens der
ersten BSE-Fälle in Deutschland fällt die Bereitschaft, in Maschinen und Geräte zu
investieren geringer aus. Bei Gebäudeinvestitionen ist nach der Dezember-Erhebung
eine weiter rückläufige Investitionsneigung zu verzeichnen.

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