Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 20.12.2001

Dietzel: Diktat ist kein Anreiz für Engagement im Naturschutz


Wiesbaden (agrar.de) - 'Die rot/grüne Bundesregierung verfolgt mit diesem
Gesetzentwurf einen eindeutig falschen Ansatz', kritisierte heute der Hessische
Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten Wilhelm Dietzel vor dem
Bundesrat in Berlin die geplante Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes.
So sei es beispielsweise nicht richtig, Regelungen, die eindeutig in die
Fachgesetze gehörten, in die Novelle aufzunehmen. 'Forst, Fischerei,
Landwirtschaft - sie gehören nicht ins Bundesnaturschutzgesetz', so Dietzel.

'Wenn etwa die gesetzlichen Anforderungen an die gute fachliche Praxis schon so
hoch geschraubt werden, dass kein Spielraum bleibt, sich darüber hinaus zu
engagieren, es aber auf der anderen Seite nur Entschädigungen gibt für den, der
noch mehr tut - wie soll denn da ein Landwirt auch nur eine Mark erhalten können',
machte Dietzel seine Kritik am Beispiel der Landwirtschaft fest. Ein Umsteuern sei
nur durch Gespräche und Hilfe für die Betroffenen zu erreichen, jedoch nicht durch
Druck von oben. 'Doch die Bundesregeirung setzt lieber auf Verordnen statt auf
Überzeugen.

Wie willkürlich die Festlegungen der Bundesregierung seien, zeige sich auch beim
Biotop-Netz. 'Wieso brauchen wir einen Biotop-Verbund auf zehn Prozent der
Landesfläche? Weshalb nicht acht oder zwölf? Wir wollen einen Naturschutz, der
sich an fachlichen Kriterien orientiert und nicht an Prozentzahlen', so Dietzel.

Und dies sei der Weg, den die Hessische Landesregierung derzeit bei der Novelle
des Landesnaturschutzgesetzes gehe. 'Auch hier befolgen wir unser Motto
‘Kooperation statt Konfrontation’. Unsere Novelle wird unserem Bundesland weniger
Vorschriften, aber nicht weniger Naturschutz bringen', zeigte sich Dietzel
überzeugt. 'Wir wollen einen gerechten Ausgleich für den, der auf seinen Flächen
Naturschutz betreibt. Wir wollen einen gerechten Ausgleich für erbrachte
Leistungen. Wir werden den Vertragsnaturschutz stärken, weil wir genau wissen,
dass Naturschutz auf Dauer nur gemeinsam mit den vor Ort lebenden und arbeitenden
Menschen erfolgreich sein wird.'

Es sei bedauerlich, dass die Bundesregierung mit ihrem Gesetz einen
gegensätzlichen, auf Konfrontation ausgelegten Weg eingeschlagen habe, so Dietzel
abschließend.

Links zum Thema Landschaft und Natur,
Links zum Thema Gesetze und Verordnungen.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de