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@grar.de Aktuell - 19.12.2001

Sachsen: Waldschäden weiter zurückgegangen

Anteil stark geschädigter Bäume sank auf niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre – Zustand der Laubbäume bleibt besorgniserregend


Dresdemn (agrar.de) - Sachsens Wälder sind auf dem Weg der Besserung. Gegenüber
dem Vorjahr ist der Anteil deutlich geschädigter Bäume um vier Prozentpunkte auf
15 Prozent gesunken. 'Das ist das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre', sagte
Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath am Mittwoch, 19. Dezember, bei
der Vorstellung des Waldzustandsberichtes für das Jahr 2001.

45 Prozent der Wälder seien leicht geschädigt, bei rund 40 Prozent seien keine
erkennbaren Schäden festgestellt worden. Trotz der erfreulichen Entwicklung gebe
es keinen Grund zur Entwarnung, so Flath weiter. Die Waldschäden könnten jederzeit
durch Witterungsunbilden und Schaderreger wieder zunehmen. Sorge bereite zudem ein
Wandel bei den Schadstoffen. Während die Einträge von Schwefel seit Anfang der
90er Jahre um über 90 Prozent zurückgegangen seien, spiele der Stickstoffausstoß
aus Verkehr und Landwirtschaft eine größere Rolle. 'Darin liegt ein
Gefahrenpotential, dass wir heute noch nicht abschätzen können', erklärte Flath.

Dem Bericht zufolge verbesserte sich der Zustand der Fichte seit dem letzten Jahr
um sieben Prozentpunkte. Lediglich noch 13 Prozent der häufigsten Baumart in
Sachsen waren deutlich geschädigt. Das ist das geringste Schadniveau seit Beginn
der Waldzustandserhebung Anfang der 90er Jahre. Der Zustand der zweithäufigsten
Baumart, der Kiefer, blieb mit neun Prozent stark geschädigter Bäume stabil.
Sorgenkind der Förster bleibt nach wie vor die Eiche. Zwar nahmen die Schäden
gegenüber dem Vorjahr leicht ab, aber lediglich neun Prozent der Eichen waren noch
gesund. Fast die Hälfte aller Eichen wiesen deutliche Schäden auf. Negativ
entwickelte sich die Situation bei der Buche. Die Schäden stiegen im Vergleich zum
Vorjahr um zwei Prozentpunkte auf 27 Prozent. Der Waldzustandsbericht macht große
regionale Unterschiede deutlich.

So erholte sich der Zustand der Wälder im Erzgebirge zunehmend. Im waldreichsten
Gebiet Sachsens, ging der Anteil stark geschädigter Bäume auf 16 Prozent zurück
und sank damit auf den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre. Mittlerweile ist
das Sächsische Löss-Hügelland südlich und süd-östlich von Leipzig die von
Waldschäden am stärksten betroffene Region. Etwas über ein Drittel der Bäume
hatten deutliche Schäden. In den übrigen Wuchsgebieten lag der Anteil stark
geschädigter Bäume zwischen elf Prozent wie zum Beispiel im Vogtland und 14
Prozent wie etwa in der Westlausitzer Platte und Elbtalzone/Lausitzer
Löss-Hügelland.

Zur Sanierung der Waldschäden wurden Flath zufolge in den letzten zehn Jahren
181.000 Hektar Wald gekalkt. Für Sanierungsmaßnahmen und den Waldumbau wurden
insgesamt fast 170 Millionen Mark aufgewendet.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Bundesland Sachsen.

 


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