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@grar.de Aktuell - 13.12.2001

Kompetenzzentrum fordert Verzahnung im Agribusiness

Positionspapier plädiert für konsequentes Qualitätsmanagement auf allen Stufen


Vechta (agrar.de) - Für eine enge Verzahnung von qualitativen und quantitativen
Ansprüchen in der Ag-rarproduktion und im gesamten Agribusiness hat sich jetzt das
Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft in Vechta in einem Positionspapier
zur nachhaltigen Nutztierhaltung in Weser-Ems ausgesprochen. Das Kompetenzzentrum
ist nach Angaben des niedersächsischen Landvolkverbandes 1999 an der Hochschule
Vechta als lokal konzentrierter, überregional agierender Kooperationsverbund mit
dem Ziel gegründet worden, ein dezentrales Netz der Ernährungswirtschaft
aufzubauen. Damit sollen Informationen über neue Entwicklungen transparent und
verfügbar gemacht und Kooperationen zwischen den Firmen und zur Wirtschafts- und
Wissenschaftseinrichtungen initiiert werden. Dies soll dazu beitragen, die
Leistungsfähigkeit der Unternehmen aus der Ernährungswirtschaft in Weser-Ems zu
steigern und die Region als Standort der Ernährungswirtschaft zu profilieren.
Daran beteiligt sind das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik, Quakenbrück,
das Institut für Strukturforschung und Planung in agrarischen Intensivgebieten,
die Landwirtschaftskammer Weser-Ems in Oldenburg und die Wirtschaftsförderer der
Landkreise und kreisfreien Städte im Weser-Ems-Gebiet.

In dem Papier stellt das Kompetenzzentrum aus sozioökonomischer Sicht die zentrale
Bedeutung des Erhalts einer wettbewerbsfähigen Land- und Veredelungswirtschaft vor
dem Hintergrund einer nachhaltigen Wirtschaftsweise heraus. Die beteiligten
Wissenschaftler fordern produktionstechnische Innovationen, um ein ausgewogenes
Verhältnis von multifunktionalen Raumnutzungsansprüchen und regionaler
Veredelungsdichte sicher zu stellen. Damit Tiergesundheit und Tiergerechtheit der
Haltungssysteme mit Lebensmittelsicherheit, Schutz vor Tierseuchen, Umweltschutz
und Lebensmittelqualität in Einklang gebracht werden können, seien geschlossene,
vertikal koordinierte Produktionssysteme mit Zulieferer-Abnehmer-Beziehungen
herauszubilden, die auf definierten Standards der Prozess- und Produktqualität
basierten.

Ausdrücklich sprechen sich die Wissenschaftler für ein konsequentes
Qualitätsmanagement in allen Stufen der Wertschöpfungskette für Lebensmittel aus.
Um ein hohes Maß an Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, sei die
Rückverfolgbarkeit und Dokumentation in allen Produktionsstufen umzusetzen.
Schließlich müssten moderne Produktionstechniken eingesetzt werden, um Qualität
und Sicherheit der Lebensmittel in Bezug auf die Erhaltung ernährungsphysiologisch
wichtiger Inhaltsstoffe zu sichern. Politischen Forderungen nach einer Ausweitung
des Anteils ökologischer Produktionsverfahren hält das Positionspapier entgegen,
dass die Region Weser-Ems im Wesentlichen für den nationalen und internationalen
Markt produziert; regional erzeugte Produkte könnten deshalb nur in begrenztem
Umfang auf regionalen Märkten abgesetzt werden. Dennoch müssten die
Vermarktungsstrukturen den Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft in
höchstmöglichem Maße genügen. Die Forschung müsse Qualitäts-, Sozial- und
Umweltstandards formulieren, die den Rahmen für eine Produktion in effizienten
Wertschöpfungsketten und für Verbraucher orientierte Marketingstrategien setzten.

Informationen zum Agrar-Öko-Audit (EMAS II),
Links zum Thema Lebensmittelqualität und -kontrolle.

 


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