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@grar.de Aktuell - 10.12.2001

Mecklenburg-Vorpommern: Moorschutz macht Fortschritte


Tribsees/Schwerin (agrar.de) - Mit dem Einsetzen der letzten Bohle durch
Umweltminister Prof. Dr. Wolfgang Methling wurde heute in Tribsees, Landkreis
Nordvorpommern, das Projekt 'Moorrenaturierung Grenztalmoor' offiziell
abgeschlossen. Nach zweijähriger Laufzeit konnte damit das erste, im Rahmen des
Landesmoorschutzprogramms begonnene Renaturierungsvorhaben, erfolgreich
abgeschlossen werden. Auf einer Fläche von 600 Hektar kann sich nun wieder ein
funktionierendes Ökosystem Moor mit seiner typischen Pflanzen- und Tierwelt
entwickeln.

In seinem Grußwort bezeichnete Minister Methling das im März 2000 verabschiede
Landesmoorschutzprogramm als 'ein integriertes Programm, das Nutzern und Schützern
gleichermaßen zu Gute kommt. Denn bei der Umsetzung des Programms werden
konsequent zwei Zielsetzungen verfolgt: Landwirten wird der freiwillige Rückzug
aus ökonomisch nicht mehr rentablen landwirtschaftlichen Flächen ermöglicht und
mit der Renaturierung werden Voraussetzungen für ein erneutes Moorwachstum
geschaffen. In diesem Sinne ist es ein Programm zum Schutz des Bodens, des
Wassers, des Klimas und auch der Bauern. Weil es sowohl ökologisch als auch
ökonomisch sinnvoll ist, findet das Programm große Akzeptanz und die Fortschritte.
die bei seiner Umsetzung erreicht wurden, können sich sehen lassen. Derzeit laufen
6 Renaturierungsprojekte, die im nächsten Jahr abgeschlossen werden, 5 weitere
stehen kurz vor dem Beginn. Mit diesen 11 Projekten (Gesamtkosten 9,7 Mio. DM)
werden rund 2.500 Hektar entwässerte Moorflächen wieder renaturiert. Noch in
diesem Jahr könnten durch den Moorbeirat 7 neue Renaturierungsprojekte bewilligt
werden.'

Auch bei der Renaturierung des Grenztalmoores habe sich das Prinzip der
Freiwilligkeit bewährt, so Minister Methling. Er dankte den 5
Landwirtschaftsbetrieben im Projektgebiet, die einen Teil ihrer Flächen zur
Verfügung gestellt und damit die Renaturierungsmaßnahme ermöglicht haben.
Gleichzeitig würdigte er die engagierte Mitarbeit der Gemeinden, des Landkreises
Nordvorpommern, der Wasser- und Bodenverbände, der Stiftung für Umwelt und
Naturschutz M-V, des Staatlichen Amtes für Umwelt und Natur (StAUN) Stralsund, des
Ingenieurbüros Umplan und der Landgesellschaft M-V mbH als Projektträger.

Ziel des rund 3 Mio. DM teuren Projektes 'Moorrenaturierung Grenztalmoor' ist es,
den Wasserstand auf einer Fläche von 600 Hektar in einer insgesamt 1.550 ha großen
Moorniederung zu erhöhen. Dazu sind alte Staueinrichtungen und Durchlässe in den
Entwässerungsgräben ausgebaut und rund 2.000 Meter Entwässerungsgräben mit Torf
verfüllt worden. Weiterhin wurden 43 Grabenverbaue (in Torf eingelassene
Holzspundwände) errichtet und auf einer Fläche von 13 ha wurde das Dränagesystem
abgestellt. Die Baumaßnahmen konnten Ende November 2001 abgeschlossen werden.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es Moore auf 290.000 ha, das entspricht 12 Prozent
der Landesfläche. Davon sind 180.000 ha sehr tief entwässert, was negative
Auswirkungen auf den Naturhaushalt zur Folge hat. Ziel des Moorschutzprogramms ist
es, in den nächsten 20 Jahren rund 75.000 ha der wichtigsten Moore zu sanieren.

Links zum Thema Landschaft und Natur,
Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

 


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