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@grar.de Aktuell - 06.12.2001

Naturland fordert Änderung der Bio-Siegel-Kennzeichnungsverordnung

'Bio-Siegel' darf den Verbandszeichen keine Konkurrenz machen


Gräfelfing/Berlin (agrar.de) – Mit dem dringenden Appell, die geplante
Bio-Siegel-Kennzeichnungs-Verordnung zu ändern, hat Naturland heute auf
den Verordnungsentwurf von Verbraucherministerin Renate Künast reagiert.
Hauptkritikpunkt: Das neue 'Bio-Siegel' darf – abhängig von der
Verkehrsbezeichnung - bis zu einer Maximalgröße von 3,3 cm auf der Vorderseite des
Produktes verwendet werden. Damit würde das Bio-Siegel eine Sonderstellung unter
den Prüfsiegeln (z.B. TÜV, GS, VDE u.a.) einnehmen. Derartige Siegel stehen in der
Regel nicht vorne auf dem Etikett, sondern benachbart zu den gesetzlich
vorgeschriebenen Anforderungen.

Naturland Geschäftsführer Gerald A. Herrmann: 'Wir haben immer betont, das wir dem
neuen 'Bio-Siegel' Erfolg wünschen und uns dafür auch einsetzen wollen. Aber nach
diesem jetzt veröffentlichten Verordnungsentwurf würde das
'Bio-Siegel' den Verbandszeichen des Ökologischen Landbaus direkt Konkurrenz
machen. Das kann nicht im Sinne von Renate Künast sein.'

Die Bundesverbraucherministerin hatte immer wieder betont, ihr Siegel sei ein
staatliches Prüfsiegel auf gesetzlichem Niveau. Es solle den Verbandssiegeln keine
Konkurrenz machen, sondern ihnen die Chance geben, ihre Stellung weiter
auszubauen. Mit der in der Kennzeichnungs-Verordnung vorgeschlagenen
Positionierung auf dem Frontetikett wird diese Aussage jedoch konterkariert. Das
Bio-Siegel würde sich damit in seiner Stellung an der Verwendung der ökologischen
Verbandssiegel orientieren, die in der Regel auf der Vorderseite eines
Öko-Produktes zu finden sind.

Verbandszeichen wie das Naturland® Zeichen zeigen dem Verbraucher die höhere
Richtlinienqualität eines deutschen Ökologischen Landbauverbandes. Dem neuen
'Bio-Siegel' liegen lediglich die Standards der ohnehin gesetzlich
vorgeschriebenen EU-Bio-Verordnung zugrunde. Die Standards von Naturland sind
höher, die Arbeit der Naturland® Bauern ist aufwändiger. So wird z.B. nach den
Naturland Richtlinien die gesamte Umstellung des Betriebes auf den Ökologischen
Landbau gefordert. Nach EU-Standard ist das nicht nötig.

Naturland Geschäftsführer Gerald A. Herrmann: 'Die Marktbeteiligten müssen sich
täglich der Frage stellen, ob sie mit dem 'Bio-Siegel', das ihre Mitbewerber
ebenfalls nutzen, besser fahren als mit einem Siegel, das ihnen eine
Differenzierung im Markt erlaubt. Große Handelsunternehmen und Verarbeiter haben
sich bereits entschieden, weiterhin die Verbandszeichen zu nutzen. Sie wollen dem
Verbraucher damit die höhere Qualität ihrer Produkte signalisieren. Und sie halten
es für den Verbraucher für zumutbar, sich an den eingeführten Siegeln der
Öko-Verbände zu orientieren. Schließlich handelt es sich nur um drei
marktrelevante Zeichen. Eines davon ist das Naturland® Zeichen des zweitgrößten
deutschen Öko-Verbandes.

Schon vor der Einführung des 'Bio-Siegels' hatte Naturland dafür gekämpft, dass
das 'Bio-Siegel' auf AGÖL Richtlinienniveau und beim Import auf dem der IFOAM
akkreditierten Zertifizierer angesiedelt wird. Der Einsatz der
Ministerin für die Anhebung der Richtlinien der EU-Verordnung – so der Verband -
unterstreiche die Richtigkeit dieses Argumentes. Gerald A. Herrmann: 'Nur
Glaubwürdigkeit kann langfristig Verbraucher gewinnen und binden. Kein Verbraucher
könnte es verstehen, wenn es jetzt statt zu einer Vereinfachung beim Erkennen von
Öko-Produkten zu einem 'Krieg der Zeichen' vorne auf den Etiketten käme. Die
geplante Kennzeichnungsverordnung gehört dringend geändert.'

Information: Naturland, Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing, Tel.:
089-898082-10, Fax: 089-898082-910

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Thema Bio-Verbände.

 


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